Das Bergische Land wird gemeinhin wegen seinen gemütlichen Traditionen geschätzt. Und speziell wenn es um Kirchen geht, dann sind es meistens die historischen Bauwerke, die das Interesse von Ausflugsgästen und Wanderern wecken. Nicht so in Wildbergerhütte, einem der größeren Orte in der Gemeinde Reichshof im Sieg-Bergland. Hier steht eine der bedeutendsten sakralen Neubauten im weiten Umkreis, die 1981 errichtete St. Bonifatius Kirche.
Viel Naturstein und Holz, wenig Beton, das Ganze über einem achteckigen Grundriss, der von einem Satteldach weit überspannt wird: So kann man die St. Bonifatius Kirche in Kürze beschreiben. Heimische Grauwacke, Sandstein und die Pflastersteine auf dem Fußboden der Kirche erinnern an alte, bergische Tradition. Es überwiegt im Gesamtensemble aber das Ungewöhnliche. Nur zwei bunte Kirchenfenster erinnern noch an die alte Kirche, die 1862 erbaut und 300m entfernt von der jetzigen Kirche stand und in den 1970er Jahren wegen Baufälligkeit abgerissen wurde.
Wildbergerhütte ist aus einer Bergbausiedlung hervorgegangen. Vermutlich um 1600 wurde die erste Schmelzhütte für eine Grube in Wildberg errichtet. Aus der Hütte bei Wildberg wurde mit der Zeit ein neuer Ort: Wildbergerhütte. Im 19. Jahrhundert begann man, das in Wildberg geförderte Erz zum Schmelzen in andere Hütten zu transportieren – der Betrieb einer eigenen Hütte lohnte sich nicht mehr. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Grubenbetrieb in Wildberg stillgelegt. Der Schornstein der alten Schmelzhütte steht heute auf einem Firmengelände am Mühlenberg. Er wurde zum Kriegerehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges umgestaltet.
Einen Besuch lohnt die Kapelle Wildberg, die als Nikolaus-Kapelle 1550 erstmals erwähnt wurde. 1835 riss man die baufällige alte Nikolaus-Kapelle ab und errichtete 1885 die heutige Kapelle Wildberg. Sehenswert ist die hölzerne Kreuzigungsgruppe aus dem 17. Jahrhundert, die ursprünglich aus der Kirche von Odenspiel stammt.
Für Naturfreunde ist die größte Sehenswürdigkeit von Wildbergerhütte wohl die uralte Femelinde. Das Alter der Linde wird auf 850 Jahre geschätzt. Solche Bäume dienten im Mittelalter als Gerichtsstätte. Das sogenannte Femegericht fand oft im Freien unter einem Gerichtsbaum statt. Feme ist ein altdeutsches Wort für Strafe.
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