Der historische Kern der Hansestadt Wismar an der deutschen Ostseeküste ist seit 2002 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Warum – das erfahren wir auf dieser Stadtwanderung, die wir am Parkplatz am Schiffbauerdamm beginnen.
Unsere ersten Schritte führen uns zum Alten Hafen. Er ist Heimathafen der Rekonstruktion der Poeler Kogge, einem originalgetreuen Nachbau einer mittelalterlichen Hansekogge. Das sogenannte Baumhaus am Alten Hafen verdankt seinen Namen dem Umstand, dass die Hafeneinfahrt früher des Nachts aus Sicherheitsgründen mit Hilfe eines quergelegten langen Baumstamms abgesperrt wurde.
Nach unserer Hafenrunde gehen wir durchs Wassertor in die Wismarer Altstadt. Das in Backsteingotik um 1450 errichtete Wassertor ist das letzte erhaltene von ehemals fünf Stadttoren Wismars. Wir spazieren auf das sogenannte Gewölbe zu, ein schmucker Fachwerkbau aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Unter dem Gewölbe fließt die Runde Grube, die kurz darauf in den Alten Hafen mündet.
Wir folgen der Runden Grube ein Stück aufwärts bis zur Bohrstraße, in die wir rechts abbiegen. So kommen wir in die Fußgängerzone und spazieren zum Rudolf-Karstadt-Platz. Rudolf Karstadt gründete in Wismar sein erstes Kaufhaus. Später wurde daraus der im 20. Jahrhundert sehr erfolgreiche Karstadt-Konzern.
Dann stehen wir auf dem etwa hundert mal hundert Meter großen Marktplatz Wismar. Auf ihm befindet sich ein Wahrzeichen der Stadt, die Wismarer Wasserkunst von 1602 im Renaissancestil. Ins Auge fallen auch das klassizistische Rathaus Wismar (1817-19) und ein backsteingotisches Bürgerhaus (um 1360), in dem sich heute das Restaurant Alter Schwede befindet.
Durch die Sargmacherstraße kommen wir zur Wismarer Marienkirche. Sie war Hauptpfarrkirche und Ratskirche und gehört zu den ältesten Bauwerken von Wismar. Ihr im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigtes Schiff wurde 1960 gesprengt.
Weiter geht es zum Fürstenhof, der im 16. Jahrhundert als Residenz der mecklenburgischen Herzöge in Wismar erbaut wurde. Heute ist der Fürstenhof Sitz des Amtsgerichts Wismar.
Dann stehen wir vor dem mächtigen Turm der Georgenkirche, der Pfarrkirche der Neustadt. Der Ursprungsbau entstand um 1250. Die im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte Kirche ist in wesentlichen Teilen bis 2010 wiederaufgebaut worden. Ein Aufzug bringt einen (kostenpflichtig) hinauf auf den 36m hohen Turm, wo man von einer Aussichtsplattform einen Panoramablick über Wismar genießt.
Wir verlassen jetzt die Altstadt und gehen durch die Kuhwiese in den Stadtteil Friedenshof. Unser Ziel ist der Bürgerpark Wismar, der 1903 angelegt und im Rahmen der Landesgartenschau 2002 aufgewertet wurde. Die dominante Landmarke ist der 37m hohe Aussichtsturm Wismar. Von oben erwartet uns ein einzigartiger Blick in die Wismar-Bucht und über die Mecklenburger Hügellandschaft.
Durchs Köppernitztal wandern wir weiter in den Ziegeleipark, kommen vorbei an der Hochschule Wismar und beenden wenig später unsere Stadtwanderung durch Wismar am Parkplatz am Schiffbauerdamm.
Das früher selbstständige Seebad Wendorf an der Wismarer Bucht gehört heute zur Hansestadt Wismar. Vom dortigen Rathaus bis zu unserem Startort...