Im Naturpark Südschwarzwald steht der Zeller Blauen, ein bewaldeter Berg von 1.077m. Er zeichnet sich deutlich im Wiesental ab, da er nach Süden, Westen und Osten steil abfällt. Wir werden aus südlicher Richtung herantreten, von Zell im Wiesental aus. Früher wurde der Berg auch Hohenblauen genannt.
Wir starten in Zell im Wiesental am Bahnhof. Drei Kirchen stehen in dem Städtchen. Die erste an der wir vorbeikommen ist die evangelische Kirche gegenüber eines kleinen Parks. Die evangelische Kirche mit ihrem interessanten Turm wurde 1888 geweiht und folgt dem neuromanischen Stil.
Dann sehen wir die Altkatholische Kirche (Christuskirche) aus dem Jahr 1892. Altkatholisch wurden die Kirchengemeinschaften, die nach dem ersten Vatikanischen Konzil (1870) aus Protest die dort verabschiedeten Dogmen ablehnten, exkommuniziert wurden und von daher als „alte Katholiken“ ihre Gemeinschaften gründeten, unabhängig von Rom.
Es geht an den Schwanenweiher und den Himmelsbach. Ihm gegenüber, auf der anderen Seite der Kirchstraße, steht die Katholische Kirche St. Fridolin aus dem Jahr 1820. Alle drei Kirchen haben eine gewisse Ähnlichkeit. Die 6.200 Einwohner von Zell haben Auswahl.
Wir wählen den Aufstieg und biegen beim Friedhof nach links in den Alemannenweg, der uns im Zickzack durch Wald und über Lichtungen zum Schänzle mit Grillstelle und Aussicht führt. Östlich von Adelsberg führt die Wanderung durch Felder. Die Wanderwege auf denen wir dem Zeller Blauen zustreben heißen jetzt Stollenbühlweg und Wildeckweg. Auf ihm queren wir den Ochsenmattbach. Östlich schmiegen sich Blauen und Oberblauen in die Zeller Bergwelt.
An der Geisackerhütte biegen wir nach rechts in den Weg Gresgen und kommen auf die Blauerner Ebene (890m), wo die Karl-Kopp-Hütte Schutz bietet. Zum Zeller Blauen sind es noch rund 1,7km, die wir aufsteigend mit Wald verbringen. Der Zeller Blauen überragt mit rund 600m Zell im Wiesental. Auf der Höhe wurde ein Digitalfunkmast, nicht ohne Protest, aufgestellt.
In drei Kehren kehren wir der Höhe den Rücken und wandern am Weiler Käsern vorbei. Zell ist Teil im Biosphärengebiet Schwarzwald. Besonders hervorzuheben ist hier die Naturlandschaft aus Weidfelder, Buchenwäldern und Wiesenbächen. In den Biosphärengebieten sollen Mensch und Natur in einem guten Gleichgewicht das Zusammenleben proben, das tun hier Wiesen, Wald und Wasser auf unserem Weg nach Zell.
Wie das Zusammenspiel einst an der Wiese aussah kann man dann zurück in Zell sehen, denn die Wasserkraft diente der Textilindustrie, die dort ihre Hochzeit vom frühen 19. bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte. Das Wiesentäler Textilmuseum legt über Webstühle und Heimarbeit, von der Baumwolle bis zur Stickerei Zeugnisse ab. Entlang der Wiese kommen wir schlussendlich zum Ausgangsort zurück. Apropos Zusammenspiel: In Zell wurde 1762 Constanze Weber geboren, ab 1782 Frau von W.A. Mozart.
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Zell im Wiesental ist ein rund 6.200-Einwohner Städtchen im Landkreis Lörrach. Sie hat Wurzeln im 11. Jahrhundert und einer Klause, sprich Zelle....
Ein Westweg mit einer Ostvariante, das ist schon mal interessant. Aber im Schwarzwald ist halt nichts unmöglich. Der Westweg ist einer der zentralen...