Im Vorfeld der Wanderung könnte man sich entscheiden, ob und wie man den Abstecher nach der Palmenstrand-Runde in die Kourtaliotiko-Schlucht unternehmen will. Man kann sich von dort abholen lassen oder man geht die ca. 5km mit dem Megalopotamos (Großer Fluss) wieder zurück. Die Naturwanderung auf der Insel Kreta in deren Süden, vor der Küste des Libyschen Meers.
Start ist bei den Parkplätzen nahe der Taverna Gefyra. Hier ist auch eine historische (1852), venezianische Brücke geschlagen. Gleich davor ist eine Fahrspur ins Flussbett betoniert. Wir wandern erstmal gen Süden, mit Olivenhain zur rechten und dem Fluss zur linken Seite. Aus dem Fahrweg wird ein schmalerer Weg, der sich gabelt. Wenn man nach links geht, kommt man per Abstecher an den Abhang der Schlucht und kann von oben gucken. Nach der Ausschau gehen wir zur Gabelung zurück und jetzt den Weg zum Palmenstrand. Dabei kommen wir an einem Kirchlein vorbei (Agia Fotini/Heilige Photina).
Weitere Aussichtspunkte sind am Weg oder per kleinem Abstecher zu finden. Bevor wir zum Palmenstrand von Preveli hinabwandern, geht’s kurz bergauf. Nach dem Parkplatz geht’s steil runter an den Strand. Da sind wir nicht alleine. Hier sind einige Badegäste und der Megalopotamos, übrigens einer der Meereszuflüsse, die auf Kreta ganzjährig Wasser haben, fließt ins Libysche Meer. Etliche Ausblicke sollten einen nicht davon abhalten, zu gucken, wo man hintritt. Im Meer ragt ein Felsgebilde empor. Wir wandern mit dem Fluss zur rechten Seite durch die Vegetation, schauen in die Palmen und hüpfen durch das Flussbett, wo es gut möglich ist, um auf der anderen Seite wieder zum Strand zurückzukommen. Der Pfad ist schmal und es könnte auch an den Waden stacheln oder kitzeln. Vor dem Strand sehen wir die Kapelle des hl. Savvas.
Nun wandern wir ein Stück mit Strand, dann nach Norden durch die Busch- und Strauchvegetation. Das gesamte Areal hier ist auch ein Schutzgebiet. 2010 hat es im Palmenwald gebrannt. Sie haben das Inferno verkraftet. Nach rund 8,7km sind wir am Ausgangsort. Nun schließen sich die rund 5km in die Kourtaliotiko-Schlucht an. Im Herbst oder nach viel Regen kann es sein, dass man nicht ganz trockenen Fußes durchkommt, wenn der Fluss passiert wird. Mit dem Megalopotamos zu unserer rechten Seite wandern wir in nördliche Richtung. Erst folgen wir der Straße und wandern dann entlang eines Wegs auch durch Olivenhaine.
Am Endpunkt des Abstechers haben wir wieder eine Kapelle (hl. Nikolaos). Die Kourtaliotiko-Schlucht sollte man sich nicht nur von oben anschauen, sondern die Stufen runter ans Wasser gehen. Zwischen den Felsspalten und mit dem Wasserrauschen eröffnet sich für die Sinne immer wieder eine andere Welt. Diese andere Welt bietet hier auch in den Höhlen der Felswände Nist- und Brutplatz einiger geschützter Greifvogelarten.
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