Wer gerne Tiere in ihrem natürlichen Lebensgebiet beobachtet oder dem Großstadtdschungel entfliehen möchte, um ins echte Grüne abzutauchen, ist auf dieser Rundroute richtig. Der Landkreis Prignitz eignet sich grundsätzlich für eine Auszeit und ist mit seiner Lage in der Nähe mehrerer Bundesländer gut zu erreichen. Soweit dies in deutschen Gefilden möglich ist, kann im Rambower Moor auch tatsächlich etwas Urwald-Atmosphäre aufkommen. Eine andere Welt lernen wir innerhalb der zwölf Kilometer auf jeden Fall kennen.
Südöstlich der Gemeinde Rambow liegt der heute noch etwa 13,5 ha große, flache Rambower See zentral im Rambower Torfmoor. Das Moor ist Lebensraum für die Rohrdommel und viele andere bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Einige alte Torfstiche und zahlreiche Entwässerungsgräben befinden sich im Moor. Das Wasser des Moores wird im Nausdorfer Kanal gesammelt und in den Rudower See abgeführt.
Anstrengende Höhen gibt es glücklicherweise ebenfalls nicht zu erklimmen, sodass die Anstrengung mit dem Stress zuhause bleiben darf. Was sich mitzunehmen empfiehlt, ist Verpflegung zum Pausieren in der einladenden Landschaft. Eine Einkehrmöglichkeit steht nur begrenzt zur Verfügung.
Das Auto kann am Sportplatz in Mellen abgestellt werden; darüber hinaus lässt sich die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln unternehmen. Obwohl umgekehrt ebenso machbar, bewegen wir uns von dort mit dem Uhrzeigersinn erst einmal in Richtung Nordosten. Ein gelber Kreis auf weißem Untergrund markiert den Verlauf des Weges.
Vor der Erkundung des Sumpfareals lohnt sich ein Abstecher zum Großsteingrab Mellen, das eher historischer Natur ist. Mit einem Alter von mehreren Jahrtausenden beweisen die Felsenanordnungen, dass das Gelände bereits von früheren Generationen verehrt wurde. Entweder man legt dort schon eine Pause ein oder versucht es in der Moorscheune Boberow, welche nicht immer geöffnet hat, allerdings einen schönen Blick auf das Moor bietet.
Nun ist es spätestens Zeit, sich selbst darin vorzuwagen. Aufgrund der Schätze, die es bereithält, haben zahlreiche Tierarten das Gelände als ihre Heimat auserkoren und lassen sich mit etwas Glück erspähen. Zu diesen Bewohnern gehören etwa Fischotter und Rohrdommeln. Über weitere Besonderheiten der Region klären Infotafeln am Pfad auf.
Mit aller Gemütlichkeit sollte die grüne Gegend durchstreift werden, damit das Ambiente seine volle Wirkung zu entfalten vermag. Möglichkeiten zum Pausieren und Beobachten schaffen zum Beispiel Türme an bestimmten Stellen. Am Ende lockt dagegen noch die Mellener Dorfkirche auf eine Besichtigung.
Bildnachweis: Von Christian Fischer [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons