Der Durchstieg der Almbachklamm zwischen Berchtesgaden und Marktschellenberg kostet zwar Geld. Aber die Tour mit Kugelmühle, Brücken, Stegen, Treppen, tosendem Wasser und „Kopf einziehen“ sowie der Theresienklause am Ende lohnt sich. Wir machen daraus eine Rundwanderung mit Abstecher in den Marktort Marktschellenberg im Tal der Berchtesgadener Ache.
Wir starten am Kugelmühlenweg, wo der Almbach in die Berchtesgadener Ache mündet, mit der Begehung der Almbachklamm, die von Mai bis Anfang November bei gangbarer Witterung geöffnet ist. Gleich am Eingang zur rund 3km langen Almbachklamm ist Deutschlands älteste noch betriebene Kugelmühle. Die Untersberger Marmorkugelmühlen wurden 1684 gegründet. Die Marmorkugeln fanden früher im Bauch von Schiffen für deren Gleichgewicht Verwendung oder zum Spiel. Sandstein und Wasserkraft brauchen je nach dem bis zu acht Tage, um aus eckig rund zu wälzen.
Von rund 512m geht es aufwärts, nachdem wir gecheckt haben, dass wir die Voraussetzungen mit Trittsicherheit und Schwindelfreiheit mitbringen. Wir freuen uns schon auf die urgewaltige Wasserkraft, die wir über die Brücken und Stege, entlang eines in den Felsen gehauenen Tunnels erleben können. Immer wieder bleiben wir stehen, um das Spektakel der Almbachklamm mit allen Sinnen aufzunehmen und die Wasserfälle zu bestaunen.
Nach rund 3km sind wir auf etwa 770m und bei der Theresienklause angekommen. Die dortige Staumauer wurde 1836 gebaut und wenn man die Schleusen öffnete, konnte man durch die Wasserkraft Holzstämme, bis zu 4,5m lange, transportieren. Man mag sich gar nicht vorstellen, was alles schief gehen konnte, wenn Stämme schief standen und die Flößer dahin mussten, um das Problem zu lösen.
Wir folgen weiter dem Almbach und dann dem Auergraben, biegen scharf rechts ab und gehen weiter bergauf. Durch den Wald kommen wir nach rund 5,6km zum höchsten Punkt der Runde auf 861m. Wenn sich die Bäume zurücknehmen, stoßen wir auf Wiesen und auf das Sträßchen Hinterettenberg und sind bei einem alten Lehensgut mit Kapelle. Über den Wanderparkplatz Roßboden folgen wir dem Fahrweg, biegen dann nach links in den Rothmannmühlweg ein und wandern in einem Bogen nach Marktschellenberg ins Tal der Berchtesgadener Ache.
Gastagweg und Salzburger Straße bringen uns beim Rathaus Marktschellenberg über den Fluss, der hier eine Schleife macht. Wir kommen zum Marktplatz und an der Pfarrkirche St. Nikolaus vorbei. Der Saalbau stammt aus dem Jahr 1871 und folgt dem Stil der Neugotik, der Turm ist von 1521.
Dann kreuzen wir die Alpenstraße (B305), überqueren nochmal die Berchtesgadener Ache, um der Alte Berchtesgadener Straße zu folgen, wobei wir am Freibad vorbeikommen und den Flusslauf bis zum Ausgangsort begleiten.
Bildnachweis: Von Runner1928 [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons
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