Wissenswertes, Wissenswertes über Erlangen: Manch einer hat noch diese Zeilen der NDW-Band Foyer des Arts in den Ohren. Wissens- und Sehenswertes über Erlangen erfahren wir bei unserem Rundgang durch die Altstadt von Bayerns kleinster Großstadt, Erlangen im Regnitztal, am Rande der Fränkischen Schweiz.
Die Altstadt von Erlangen ist mehrfach gründlich zerstört worden, recht erheblich bei einem Feuer 1706. Es wurde wieder aufgebaut, aber nach einem neuen Straßenschema. Wir fangen mit der Altstadterkundung am Bahnhof Erlangen an, der u.a. per ICE an Hamburg, Berlin, Leipzig und München sowie durch den Franken-Thüringen-Express mit Nürnberg und Bamberg direkt verbunden ist.
Vom Bahnhof geht es gleich zum Hugenottenplatz mit der imposanten Hugenottenkirche. Mittig voran steht ihr viergeschossiger Turm. Die Hugenottenkirche entstand 1686-93 mit der Neugestaltung der Erlanger Neustadt. Zwölf Säulen gliedern den Innenraum, der durch ein Walmdach gedeckt ist. Die Kirche ist evangelisch-reformiert.
Durch die Calvinstraße kommen wir zur 1703 gegründeten Neustädter Kirche, evangelisch-lutherisch. Sie bildet optisch mit der Hugenottenkirche und der Altstädter Kirche ein Ensemble auf einer West-Ost-Achse. Auch ihr Turm im Stil des Barock ist viergeschossig und ähnlich gegliedert. Auch diese Kirche lassen wir linkerhand stehen und gehen durch die Friedrichstraße. Entlang dieser sehen wir beispielhaft die Erlanger Bürgerhäuser und Palais aus dem 18. Jahrhundert, oft mit Sandsteinquadern gebaut. Nun sind wir am Bohlenplatz, einer kleinen Grünanlage mit dem heutigen Gemeindehaus „Kreuz+Quer“, das 1728 als Kirche entstanden ist, sowie dem Brunnenkunstwerk aus Muschelkalk „Quellstein im Labyrinth“.
Wir gehen einmal quer über den Bohlenplatz und nähern uns durch die Universitätsstraße der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. 40.000 Studenten können hier aus 250 Studiengängen wählen.
Wir wählen den Weg zum Aromagarten und zur Schwabach. Der Aromagarten mit duftenden Arznei- und Gewürzpflanzen wird vom Botanischen Garten Erlangen der Uni betreut, ist von April bis Oktober geöffnet und für jeden zugänglich.
Wir gehen durch die Aue der Schwabach, der westlich von uns in die Regnitz münden wird. Über den „Steg an der Bleiche“ überqueren wir die Schwabach und haben den Burgberggarten zum Ziel. Durch die Straße „An den Kellern“ verläuft übrigens ein Bierwanderweg. Die Straße verläuft am Südhang des Burgbergs und die Brauereien haben dort 16 Felsenkeller reingestemmt. Wir bleiben oben auf dem Burgbergrücken und passieren den „Wächter im Garten Eden“, eine von 18 Großplastiken des Erlanger Künstlers Heinrich Kirchner (1902-1984), die sich im hügeligen Gelände verteilen, dabei ist auch „Der Wanderer“, der mit uns in die Ferne guckt.
Ein Wahrzeichen Erlangens ist der 32m hohe Wasserturm aus dem Jahr 1905. Wir umkreisen den Trinkwasserbehälter auf dem Burgberg, bevor wir ihn über den Enkesteig verlassen.
Über die Bergstraße kommen wir jetzt von der anderen Seite an den Mühlwiesen an der Schwabach vorbei, an einem Klinikkomplex ebenfalls, gehen ein wenig Zickzack und kommen zur Altstädter Dreifaltigkeitskirche. Der Turm des Barockbaus aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts kommt einem ein wenig bekannt vor.
Von der Hauptstraße biegen wir nach links in die Engelstraße ein und gehen zum Theaterplatz. Das Markgrafentheater ist das älteste bespielte Barocktheater Süddeutschlands und von außen nahezu unscheinbar. Wir streben dem nächsten Highlight der Altstadtrunde zu, dem Schlossgarten Erlangen. Dabei kommen wir am Areal des Botanischen Gartens vorbei und an der Neischl-Grotte, einer nachgebildeten Dolomit-Tropfsteinhöhle.
Im Schlossgarten gehen wir zum Reiterstandbild, das aus einem Sandsteinblock aus den Steinbrüchen des Burgbergs gehauen wurde. Es zeigt den Markgrafen Christian Ernst, 1644 in Bayreuth geboren und 1712 in Erlangen gestorben, in voller Kampfmontur während der Türkenkriege. Das Denkmal wurde in seinem Todesjahr fertig. Der Markgraf thront auch auf dem opulent wirkenden Hugenottenbrunnen (1706).
Dahinter erhebt sich das Markgräfliche Schloss Erlangen (erbaut 1700-04), zeigt sich dreigeschossig mit einem Mittelrisalit, hier ist die Uni-Verwaltung. Christian hatte das Schloss damals seiner Gattin geschenkt, die kurz darauf die Orangerie beauftragte, im ovalen Grundriss. Sie war Gewächshaus und ein „Maison de Plaisier“ mit Wohnräumen und Festsaal. Gegenüber der Orangerie steht die Konkordienkirche, die aber nicht spiegelsymmetrisch gebaut wurde wie geplant. Im Gebäude ist das Geologische-Mineralogische Institut.
Wir gehen über den Schlossplatz, grüßen jetzt den Markgrafen Friedrich III. von Brandenburg-Bayreuth (1711-1763), der die Uni in Erlangen gründete und auch bauliche Spuren in Bayreuth hinterließ wie das Markgräfliche Opernhaus. Nun sehen wir noch den Paulibrunnen im Stil der Spätrenaissance und aus dem Jahr 1889. Auch hier wurden die Markgrafen verewigt. Über den Marktplatz erreichen wir die Hugenottenkirche und den Bahnhof.
Bildnachweis: Von Janericloebe [GFDL], via Wikimedia Commons
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