Durch Nettersheim führte vor 2000 Jahren die Römerstraße von Trier nach Köln. Angelegt wurde die Straße unter Marcus Vipsanius Agrippa im 1. Jahrhundert vor Christus. Agrippa war Schwiegersohn von Kaiser Augustus und Statthalter in Gallien. Trier war einer der wichtigen Städte im Nordosten Galliens und die Agrippastraße diente dem römischen Heer, schnell Truppen zur niedergermanischen Hauptstadt Köln bringen zu können.
Einer der sieben großen Stationen an der Römerstraße von Trier (Augusta Treverorum) nach Köln (Colonia Claudia Ara Agrippinensium) hieß Marcomagus und lag auf dem Gebiet der Gemeinde Nettersheim. Seit 2009 konnte das Archäologische Institut der Universität zu Köln Reste dieser Siedlung auffinden. Manche wurden für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht. Darunter befinden sich Wohn- sowie Befestigungsanlagen, Reste der ursprünglichen Straßenführung, aber auch die bereits über die Eifel hinaus bekannte Görresburg.
Die Görresburg ist keine Burg, sondern ein römischer Tempelbezirk, der südlich am Rand von Nettersheim liegt. Benannt wurde die Fundstelle nach dem Flurnamen. Es konnten drei Bauten in den Grundmauern entdeckt werden. Zu sehen sind zudem drei Dreiergruppen von Relieffiguren der Matronae Aufaniae. Übersetzt wird Matronae mit Familienmutter oder auch vornehme Dame. Sie treten meist zu dritt auf und man findet sie überwiegend in dem Gebiet der römischen Provinz Niedergermanien.
Auf der Görresburg stehen die Kopien der Originale, die im Rheinischen Landesmuseum Bonn zu betrachten sind. Sie hocken auf einem Steinsockel mit Inschrift, eingerahmt von Pilastern, die ein angedeutetes Dach tragen. Das Matronenheiligtum zählt zu den wichtigsten Funden in der römischen Provinz Niedergermanien und ist für die siedlungs- und religionsgeschichtliche Forschung im Rheinland von großer Wichtigkeit.An der Fundstelle wurden die Grundmauern der Gebäude mit Bruchstein aufgeschichtet, so dass die Umrisse der Gebäude heute deutlich werden.
In direkter Nachbarschaft der Görresburg fand man zahlreiche Überreste eines römischen Vicus (Siedlung) mit spätantiker Befestigung (burgus), die sich direkt an der Römerstraße entwickelt hatte. Die Archäologen sind begeistert über die Funde, die eine große Siedlung belegen und man fand etliche Schlackereste, die auf Eisenverhüttung schließen lassen. Die Römer zwischen dem 2. und 5. Jahrhundert südlich von Nettersheim hätten sich mit Landwirtschaft und Eisengewinnung befasst, legen die jetzigen Daten nahe.
Wem das alles zu steinig ist, der kann sich am Römerweiher entspannen. Auf der Aussichtsplattform am Römerweiher genießt der Besucher die Ruhe und Abgeschiedenheit an der Urft.
Der Archäologische Landschaftspark Nettersheim ist frei zugängig. Man erschließt sich die zahlreichen spannenden Details am Besten bei einem Spaziergang auf der Nettersheim-Tour Archäologie (12km). Sie führt vom Naturzentrum Eifel zunächst nordwärts zum Grünen Pütz und teilweise über die alte Römerstraße zur Görresburg und dem benachbarten Vicus im Archäologischen Landschaftspark.
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