Man ahnt richtig: Die Runde folgt einstigen Pferde- und Eselspfaden. Gemeint ist ein Reitweg (Camí de S’Arxiduc), den der Habsburger Ludwig Salvator (1874-1915) im 19. Jahrhundert nördlich von Valldemossa anlegen ließ, als er auf Mallorca weilte. Die Wanderung auf diesen Pfaden führt durch die Hochebenen der Serra de Tramuntana und man lern die einstigen Besitztümer des Erzherzogs kennen, der von mancher Stelle herrlichste Panoramen seiner Ländereien in den Blick bekam.
Start und Ziel ist das ganz bezaubernde Städtchen Valldemossa mit seinen zahlreichen historischen Bauten und dem ehemaligen Kartäuserkloster. Sie ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten ringsrum. Das Kloster wurde 1399 gegründet. Die neoklassizistische Kirche wurde 1812 fertig. In manchen Klosterzellen sind heute Museen. Chopin war hier und über 1 Mio. Besucher schauen sich jährlich das Bergdorf an.
Die Runde gegen den Uhrzeigersinn öffnet sich beim Spielplatz neben der Puresa de Maria und wir wandern zum Urbanització Arxiduc Lluis Salvador, einem besseren Wohngebiet. Von der Carrer Xesc Forteza biegen wir nach links ein und treffen auf den Camí de la Coma des Cairats, wo auch der GR 221 vermerkt ist. Wir wandern auf dem ehemaligen Karrenweg in Richtung Finca pública de Son Moragues. Dabei sehen wir Wald und Olivenhaine. Wir kommen an der Quelle des Rotkehlchens vorbei, dem Font de na Rupit. Allmählich gewinnen wir immer mehr Höhe, streifen an der Unterkunft Refugi des Cairats vorbei.
Wir begegnen der Beschilderung Cami de s’Arxiduc und der Erläuterung zum Kalkbrennen, könnten Ziegen treffen und Unterkünften von Schneesammlern. Im Winter sammelten sie die Flocken, die in den Schneehäusern zu Eisblöcken wurden, um im Sommer den adeligen Herrschaften den Cocktail zu kühlen, beispielsweise. Erzherzog Ludwig Salvator landete 1867 auf Mallorca, war bekannt für seine Studien der Naturwissenschaft und Landeskunde. Er fertigte das siebenbändige Werk „Die Balearen“. Auf seinem weiträumigen Anwesen förderte er zu seiner Zeit schon die Biodiversität. Der Mensch sollte hier nicht eingreifen.
Aussichtsreich kommen wir nach rund 6km am Puig Gros (938m) an, wo vermutlich der Erzherzog in Anbetracht des Inselpanoramas mit Blick auf seine Ländereien, Dejà und Port de Sóller, vielleicht Verzückung empfand. Von einem weiteren Aussichtspunkt kann man sogar die Bucht von Palma sehen. Die Höhe Es Caragoli ist mit 944m angegeben, ab dort wandern wir dann allmählich abwärts.
Zunächst noch durch eher kargen Bewuchs, über den Pas de Son Galard, schließlich durch Bewaldung und am Rand des Naturschutzgebiets Muntanya del Voltar. Wir kommen an der Eremitenhöhle Cova de s’ermità Guillem vorbei, die ausschaut, als käme der Einsiedler gleich zurück. Auf dem Weg nach Valldemossa erleben wir weitere schöne Aussichten, kommen am Infozentrum zum Naturschutzgebiet vorbei und genießen den Ausklang der Wanderung in einem Café oder bei Tapas.
Bildnachweis: Von Harald Hoyer [CC BY-SA 2.0] via Wikimedia Commons
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