Stephan Horrichem. Schon mal gehört? Viele wahrscheinlich noch nicht. Stephan Horrichem wurde 1607 in Erftstadt bei Köln geboren und 1639, mitten im Dreißigjährigen Krieg, wurde er Prior des seinerzeit ziemlich verarmten Klosters Reichenstein im Monschauer Land.
Horrichem widmete seine ganze Energie nicht der Mehrung der Klostereinkünfte, was damals üblich war, sondern kümmerte sich um die Menschen in den kleinen Dörfern rund um das Kloster, die immer wieder von marodierenden Truppen heimgesucht wurden. Sein Engagement brachte ihm schon bald den Beinamen „Apostel des Venn“ ein.
Erinnert wird an diesen Apostel des Venn heute noch mit einer Statue in der Eingangshalle der auch Eifeldom genannten Pfarrkirche St. Lambertus in Kalterherberg und mit dem sechs Meter hohen Kreuz im Venn auf der Richelsley, das 1890 in Gedenken an Stephan Horrichem aufgestellt wurde.
Unsere heutige Wanderung folgt den Spuren des Apostels im Venn. Wir beginnen am Wanderparkplatz in der Bahnhofstraße in Kalterherberg und spazieren von hier direkt zur Pfarrkirche St. Lambertus. Der heutige neuromanische Bau mit den beiden 42m hohen Türmen entstand 1897-1900 und ist für über tausend Kirchenbesucher ausgelegt – recht ambitioniert für einen Ort, der rund zweieinhalbtausend Einwohner hat.
Am Eifeldom halten wir uns links in die Monschauer Straße und wenig später wieder links Richtung Kläranlage. Wir folgen dem Weg dann im Uhrzeigersinn und kommen zum Eifel-Blick Ruitzhof mit schöner Sicht auf Kalterherberg und den Eifeldom sowie nach Westen übers Hohe Venn.
Durch den Wald wandern wir weiter zur Richelsley, einem 80m langen und 12m hohen Felsen. Hier ließ der damalige Pfarrer aus Kalterherberg ein sechs Meter hohes und ca. 1,4 Tonnen schweres Kreuz fest im Felsgestein verankern. 31 Stufen führen hinauf zum Kreuz im Venn. Der 1908 erschienene Roman „Das Kreuz im Venn“ von Clara Viebig machte das Kreuz auch über die Eifel hinaus bekannt.
Als nächstes Etappenziel steuern wir Kloster Reichenstein an. Das Kloster wurde im 12. Jahrhundert am Standort einer älteren Burg gegründet. 1802 wurde Kloster Reichenstein im Zuge der Säkularisation aufgelöst. 2008 übernahmen französische Benediktiner das Gut Reichenstein, um dort erneut ein Kloster einzurichten.
Vom Kloster Reichenstein aus folgen wir dem Rurtal aufwärts, vorbei an der Norbertuskapelle zurück zum alten Badetümpel an der Rur und nach Kalterherberg.
Bildnachweis: Von Steffen Heinz (Caronna) [CC BY 3.0], via Wikimedia Commons
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