Die hochalpine Wanderung ist nichts für „Schwindler“, denn es geht über die 142m messende Piccard-Brücke, rund 100m über dem Tal. Die Piccard-Brücke überspannt seit 2016 die Gurgler Schlucht, bildet den Übergang vom Ramolhaus zur Langtalereckhütte. Allerdings: nur von Juli bis September begehbar. Wir wandern auf dem Rückweg durch den Wald des Naturdenkmals Obergurgler Zirbenwald.
Obergurgl (Gemeinde Sölden) ist in den Ötztaler Alpen. Wir sind umgeben von Bergen und Gletschern wie dem Gurgler Ferner, dem drittgrößten Gletscher Tirols. Einige Liftanlagen starten in Obergurgl in die Abfahrten am Festkogl (3.038m) und zum Hohe Mut (2.653m). Wir starten im Zentrum bei der Pfarrkirche Johannes Nepomuk aus dem 18. Jahrhundert und der Ötztal-Touristik-Info.
Gen Süden wandernd queren wir die Gurgler Ache. Die nächsten rund 6,5km wandern wir stetig aufwärts durch die alpine Vegetation, genießen Blicke in die Berg- und Talwelt sowie hinauf zum Ramolhaus von 1883, das sich auf einem Felskopf erhebt. Unser Weg führt am Zuweg vorbei, zielstrebig zur Piccard-Brücke, wobei wir den höchsten Punkt der Runde überschreiten.
Die Piccard-Brücke wurde nach Auguste Piccard (1884-1962) benannt, einem Experimentalphysiker und Ballonfahrer. Mit seinem Assistenten stellte er 1931 in einem Ballon mit Sauerstoffkapsel einen Höhenrekord von 15.781m auf. Sie waren die ersten Menschen, die in die Stratosphäre reisten. Am Gurgler Ferner mussten sie notlanden. Ein Denkmal in Obergurgl erinnert daran.
Wir steigen seilversichert auf die Hängebrückenkonstruktion und genießen eine fantastische Aussicht über die Gurgler Schlucht, durch die die Gurgler Ache fließt. Grandios!
Weiter geht’s, auch teils seilversichert, durch felsiges Gelände und Gletscherschliffplatten sowie wieder ins Langental und zur Langtalereckhütte auf 2.430m. Die Hütte des Deutschen Alpenvereins der Sektion Karlsruhe wurde 1930 eröffnet. Sie bietet neben Speis, Trank, Unterkunft einen fantastischen Blick auf die durch Gletscher geformte Landschaft und ist Ausgangspunkt etlicher Bergtouren.
Die Wanderung geht zur Schönwieshütte weiter, kommen an einer alten Zollwachhütte und Kapelle vorbei. Die Schönwieshütte liegt am Fuß vom Schönwieskopf und in Nachbarschaft zu einem Speicherweiher und mit Blick ins Rotmoostal, wo die Rotmoosache auch einen Wasserfall zu bieten hat. Es führen kleine Abstecher zu schönen Aussichten.
Nun sind wir kurz vor Obergurgl und machen Bekanntschaft mit dem Naturdenkmal Obergurgler Zirbenwald, mit rund 20ha Zirbenbestand, teils über 300 Jahre unter der Rinde. Durch das Gebiet ist der Zirbenweg mit Stationen angelegt. So eine Zirbe kann 1.000 Jahre alt werden, wenn man sie lässt. Wir kommen zur Zirbenalm, auf den Gaisbergweg, über den Gaisbergbach und zum Ausgangsort zurück.
Bildnachweis: Von Friedrich-Karl Mohr [CC BY-SA 3.0 DE] via Wikimedia Commons
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