Auf die Halde Norddeutschland (Neukirchen-Vluyn)

Zwischen Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn erhebt sich 102m hoch die Halde Norddeutschland, die renaturiert wurde, Wanderern, Bikern, Kite und Kunst zum Vergnügen dient. Es finden sich gerüstartig ein abends illuminiertes Hallenhaus, ein Thingplatz zu der eine Himmelstreppe mit 359 Stufen führt.

Die Halde Norddeutschland ist die größte Bergbauhalde am Niederrhein. Hier kam der ganze Rummel des Bergwerks Niederberg hin. Die Zeche Niederberg baute von 1911 bis 2001 Steinkohle ab. Die Tagesanlagen der Zeche sind bis auf einige Ausnahmen abgerissen. Die Ausnahmen sind Industriedenkmale. Die Halde ist Bestandteil der Route der Industriekultur.

Die Halde Norddeutschland gilt als „brennende Halde“ – in ihrem Inneren schwelt ein Brand. 90ha dehnt sich die Halde aus, auf der einige Wege verschiedener Längen und Anforderungen markiert sind. Man schlendert auf 80 Mio. Tonnen Abraum, der zwischen 1952 und 2001 hergeschafft wurde. Das Haldentop ist rund 74m über der Umgebung und man hat eine fantastische Aussicht über Moers, Duisburg, zum Kraftwerk Voerde und Neukirchen-Vluyn beispielsweise. Man sieht zur Halde Pattberg herüber oder den kubischen Förderturm „Westpol“ der Zeche Rossenray.

Start ist der Parkplatz an der Straße zur „Zur Himmelstreppe“, die von der Geldernschen Straße, nördlich von Neukirchen, abzweigt. Unser Rundenvorschlag lässt es sich nicht nehmen, sogleich die 359 Stufen der Himmelstreppe zu erklimmen. Das ist der kürzeste Weg zum Haldengipfel. Wir bleiben auf der Höhe und wandern zu einem kleinen Biotop.

Erst dann schrauben wir uns am Hang lang hinab, kommen am Fuße der Halde zur Zeche Friedrich Heinrich Schacht und können schauen, was hier übriggeblieben ist. Schließlich streifen wir den Ausgangsort, machen noch eine kleine Kehre am Haldenfuß und gelangen zur Himmelstreppe zurück.

Bildnachweis: Von kaʁstn [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons