Göttingen hat mit seinem Stadtwald das Glück, über ein nahegelegenes Idyll zu verfügen, in dem Ausflügler hervorragend durchatmen und den Alltag vergessen können. Der DAV hat hier mehrere Touren von unterschiedlicher Länge angelegt, welche Wanderern den Lebensraum näherbringen. Die vorliegende gehört mit insgesamt etwa zwölf Kilometern zu den größeren. Was die Steigungen betrifft, bleibt es, während der Pfad sich durchs buchenreiche Dickicht schlängelt, hingegen großteils entspannt.
Und Eile sollte ohnehin nicht auf dem Plan stehen. Wer vorrangig ins Grüne abtauchen möchte, ist auf diesem Kurs goldrichtig, denn mit Zwischenstationen hält er sich zurück. Für tiefergehende Informationen kann dagegen eine Begleitbroschüre zurate gezogen werden.
Gestartet werden soll in jedem Fall bei Roringen, am Rand des Waldes. Das verlangt ein Auto oder als Alternative die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln – anschließend darf die Reise beginnen. Die verläuft einerseits durch das ausgeprägte Baumgeflecht und mag zum anderen in sich selbst führen, denn die nötige Zeit und Ruhe zum Nachdenken stellt sie bereit.
Derweil wir uns die Steilkante in Richtung Süden hinabbewegen, dürfen der Blick und die Gedanken schweifen. Wenn das Wetter mitspielt, reicht die Sicht vom Aussichtsturm Harzblick weit übers Land. Eigens mitzubringen ist dagegen der Proviant, um diese Atmosphäre vollends auszukosten. So veranstalten wir ein kleines Picknick in der Schutzhütte auf der Mackenröder Spitze.
Dann lassen wir den charakteristischen Muschelkalk im Zuge einer Kurve hinter uns und begeben uns dafür tiefer in das Netzwerk aus knorrigen Buchen und anderen Gewächsen. Ein bisschen Abwechslung ins „natürliche Getümmel“ bringt die plötzlich erscheinende Hollandsgrundwiese.
Eine Zeitreise erlaubt zudem die Wüstung Omborn bei Herberhausen. Es handelt sich dabei um eine Siedlung, die jedoch schon im 15. Jahrhundert aufgegeben worden ist. Noch weiter zurück reicht die Geschichte hinter dem sogenannten nahen Meeresboden. An dieser Stelle wogte nämlich wirklich einst die stürmische See, nur ist das über 200 Millionen Jahre her.
Im Versuch, uns diese unglaubliche Zeitspanne vorzustellen, wandeln wir langsam zum Ausgang des Tages zurück. Im Gasthof Zum Drakenberg gibt’s bei Bedarf eine ausgiebige Mahlzeit zum Abschluss.
Bildnachweis: Von Jan Stubenitzky [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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