Eine feine Bergrunde erwartet uns heute mit dem Lago di Robièi am Fuße des Basòdino. Wir wandern unterhalb der 2.000m, ohne kräftezehrende Ansteige oder wilde Kletterpartien. Aber mit Berg-, Tal- und Gletscherhaussichten. Mit 3.273m ist der Basòdino der höchste Berg der Tessiner Alpen, auf der Grenze zwischen dem Tessin und dem Piemont. Der imposante Basòdino-Gletscher fasziniert durch die weiße Kuppe im Kontrast zum Granit. Je nach Sonneneinstrahlung wird es glitzern.
Wanderrundenstart ist die Bergstation am Lago di Robièi im Wanderparadies Bavonatal. Dort haben wir in San Carlo, dem einzigen Ort im Bavonatal, der ans Strommnetz angeschlossen ist, die Schwebebahn bestiegen. 15 Minuten dauert die schöne Erfahrung, wo man auf rund 1.900m Höhe den festen Grund wieder unter den Füßen spürt. Die Aussichten unterwegs waren schon fantastisch, ebenso ist es diese jetzt, am Robièi Stausee, der zwischen 1965 und 1967 gebaut wurde. Der See ist ein Ausgleichsbecken der Maggia-Kraftwerke. Er ist nicht alleine, sondern beispielsweise mit dem Lago del Zött unterirdisch verbunden, nach dem Prinzip der „kommunizierenden Gefäße“, was bedeutet, dass sich deren Wasserstände stets durch ihre Verbundenheit ausgleichen. Zu den Seen, die dem Kraftwerk zuarbeiten, gehören weitere Speicherseen im Tessin. Wir haben Oberwasser und lassen den Blick auf die Tessiner Alpen fallen. Ein Hotel und Restaurant sind hier oben auch vertreten.
Wir umrunden den See mit dem Uhrzeiger auf dem Panoramaweg, recht gemütlich, da wir ja schon oben sind und keine weiteren Ansteige geplant sind. Wir kommen nach fast 3km über die Bavona zur Alpe Lielp. Da trifft man vielleicht auf Kühe, Ziegen und Schweinchen. Au der Alpe wird der „Vallemaggia“-Käse hergestellt, einer der Alpkäse einer Region, die zur Tessiner Spezialität avanciert. Es ist ein Halbhartkäse aus Rohmilch. Die Wanderrunde kommt erneut über den Bach und zur Berghütte, Capanna Basodino, wo man auch übernachten kann und Bewirtung vorfindet. Aber nicht nur: Offenen Auges lassen sich Wildtiere blicken wie Murmeltiere, Steinböcke oder Gämsen. Von hier bis zur Seilbahnstation sind es nur noch 600m.
Bildnachweis: Von Paebi [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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