Bergisch Gladbach ist das Verwaltungszentrum für und die mit Abstand größte Stadt im Rheinisch-Bergischen Kreis. Zur Großstadt wurde Bergische Gladbach jedoch erst nach 1975, als Bensberg und Schildgen mit zum Stadtgebiet kamen. Bekannt ist Bergisch Gladbach aus verschiedenen Gründen. Z.B. als Geburtsort von Heidi Klum, als Sitz gleich Zweier der besten deutschen Restaurants und als Zentrale von Firmen wie Krüger (Lebensmittel) und Zanders (Papier).
Da wären wir auch gleich beim Thema: Papier und Zanders. Die Industriellenfamilie Zanders prägte maßgeblich das Leben und Arbeiten in Bergisch Gladbach. Davon zeugt heute u.a. die Villa Zanders, der 1873-74 erbaute Familienwohnsitz, der 1967 an die Stadt kam und seit 1986 als Städtische Galerie Villa Zanders genutzt wird. Die Städtische Galerie Villa Zanders ist das einzige Kunstmuseum im Rheinisch-Bergischen und im Oberbergischen Kreis.
Über die Geschichte der Papierherstellung im Strundetal und die Entwicklung der Firma Zanders informiert auch die Stiftung Zanders in der Hauptstraße 267. Im Wohnhaus aus der Gründerzeit werden über 400 alte Schöpfsiebe, rund tausend Papiermuster und etwa 2.000 historische Wasserzeichenpapiere ausgestellt. Verschiedene weitere Sammlungen wie zum Beispiel historische Fotos ab 1843 und Postkarten sowie Bücher auf Zanders-Bütten ergänzen die Sammlung.
Wem das alles zu viel Papier ist, der kann sich von einem spannenden architektonischen Gegensatz inspirieren lassen. Da ist zum einen das Rathaus von Bergisch Gladbach, ein Dreiflügelbau, der 1905-06 im Stile des Historismus erbaut wurde. Der Mittelbau mit dem Ratssaal unter dem hohen Walmdach ist aus heimischem Kalkstein gemauert. Seitlich angebaut wurden je ein Trakt im bergischen Stil mit Fachwerkobergeschoss und ein süddeutsch geprägter Putzbau, der mit einer Sonnenuhr und einem Wandgemälde mit der Stadtansicht um 1800 geschmückt ist.
In unmittelbarer Nachbarschaft am Konrad-Adenauer-Platz steht der krasse Gegensatz, das Bürgerhaus Bergischer Löwe, benannt nach dem Wappentier des Bergischen Lands. Ursprünglich 1903 errichtet, konzipierte Stararchitekt Gottfried Böhm, der u.a. auch das Rathaus in Bensberg und die Herz-Jesu-Kirche in Schildgen plante, 1977 einen Neubau. Seitdem bietet der Bergische Löwe einen großen Saal mit gefliesten Wänden, eine rote Fassade und ein mächtiges Rohrsystem im Innern für die Be- und Entlüftung. Die klassische Fassade wurde durch rot lackierte Blechplatten ersetzt, der Rest der Fassade diesen Platten angepasst. 1980 wurde das neue Haus eröffnet, in das alte Teile des Bergischen Löwen integriert worden sind. Heute ist der Bergische Löwe das wichtigste Veranstaltungszentrum von Bergisch Gladbach. Hier finden u.a. Theateraufführungen, Ballett, Opern, Konzerte, Kongresse und Märkte statt.
Zwischen Rathaus und dem Bürgerhaus erhebt sich die katholische Pfarrkirche St. Laurentius. Die neuromanische Basilika wurde 1845-47 errichtet. Das Querhaus mit Chor, das westliche Schiffsjoch und der vorgesetzte Westturm wurden 1871-78 angebaut, die kreuzgratgewölbten Seitenschiffe 1905-07 hinzugefügt. Im Innenraum befindet sich u.a. ein Vesperbild aus Holz aus der Zeit um 1470. Die Glasgemälde und Wandmalereien im Schiff der St. Laurentius Kirche entstanden während des Ersten Weltkrieges.
Von der Laurentiuskirche in Richtung der Stiftung Zanders steht ein weiteres sehenswertes Kirchengebäude, die evangelische Gnadenkirche. Die Gnadenkirche entstand 1776 als achteckiger Zentralbau nach niederländischem Vorbild. Der rückwärtige Turm unter einer Schweifhaube mit Laterne und das mit ihm verbundene querliegende Pfarrhaus von zwei Geschossen wurden 1788 errichtet. Im Innenraum eingesetzt sind zwei Buntglasfenster mit den Darstellungen der Geburt und Kreuzigung Christi aus der Zeit um 1400. Auf dem alten Friedhof, neben der Kirche, stehen Grabdenkmäler, die teilweise noch aus dem 16. Jahrhundert stammen.
In direkter Nachbarschaft der Gnadenkirche steht das 2004 eingerichtete Kindergartenmuseum Nordrhein-Westfalen. Kernstück des Kindergartenmuseums in Bergisch Gladbach ist die Ausstellung zur Geschichte des Kindergartens in Deutschland von den Vorformen im 19. Jahrhundert über die Zeit der Weimarer Republik und das Dritte Reich bis hin zur Vorschulreform in den 1970er Jahren und den sich abzeichnenden Reformen in den 1980er Jahren in Westdeutschland. Da das Kindergartenmuseum von einem Verein getragen wird, ist die Einrichtung leider nur einmal pro Woche oder auf gezielte Anfrage geöffnet.
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