Hildegard von Bingen ist eine der wichtigsten Frauen der Kirchengeschichte. Die Klostergründerin war im Mittelalter eine Universalgelehrte, wird in der katholischen Kirche als Heilige verehrt und wurde 2012 von Papst Benedikt XVI. zur Kirchenlehrerin erhoben, eine Auszeichnung, die erst an drei Dutzend Menschen verliehen wurde. Hildegard von Bingen wurde nicht in Bingen geboren. In Bingen aber, genauer im heutigen Stadtteil Bingerbrück, gründete sie ihr Kloster, das heute nicht mehr erhalten ist.
Der Binger Hildegardweg erinnert wie auch der Rüdesheimer Hildegardweg am anderen Rheinufer an das Wirken der Hildegard von Bingen. Ausgangspunkt der Stadtwanderung ist das 1998 im ehemaligen Elektrizitätswerk eröffnete Museum am Strom, das in einer Dauerausstellung über Leben und Werk der Hildegard von Bingen informiert.
Direkt am Museum befindet sich auch der Hildegarten. Als Ergänzung zur Hildegard von Bingen-Ausstellung im Museum am Strom zeigt der Hildegarten zahlreiche Pflanzen, die Hildegard in ihrer Naturkunde (der Physica) beschrieben hat. In dieser bedeutenden Sammlung hat Hildegard von Bingen beinahe 300 Kräuter, Sträucher und Bäume mit ihrer heilenden Wirkung auf den Menschen beschrieben.
Über die Rheinpromenade spaziert man vorbei an der alten Stadthalle zur Salzstraße. Die Salzstraße geht man hinauf zur Kapuzinerstraße und biegt die nächste rechts in die Marschallgasse. Jetzt geht es hinauf zur Burg Klopp, einer mittelalterlichen Höhenburg, die zusammen mit dem Binger Mäuseturm und der im Rheingau stehenden Burg Ehrenfels einen mächtigen Zollriegel des Kurfürstentums und Erzbistums Mainz bildete.
Über den Bürgermeister-Franz-Neff-Platz kommt man in die Schmittstraße und weiter in die Zehnthofstraße, die zur Basilika St. Martin leitet. Bei Grabungen hat man an der Stelle der heutigen Basilika Hinweise auf einen römischen Tempel gefunden. 793 wird die Kirche erstmals erwähnt. Ein früheres Entstehungsjahr ist aber wahrscheinlich. Die Krypta des heutigen Baus stammt aus dem 11. Jahrhundert. Im Inneren finden sich ein niederländischer Marienaltar von 1579, eine barocke Kanzel von 1681 und im Barbarabau eine Madonna (um 1320).
An der Mündung der Nahe in den Rhein wechselt man hinüber nach Bingerbrück. Hier geht es zum Rupertsberg, wo Hildegard von Bingen um 1150 das Kloster Rupertsberg aufbaute. Das Kloster Rupertsberg wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Die verbliebenen Nonnen wechselten nach Rüdesheim zum ebenfalls von Hildegard von Bingen gegründeten Kloster Eibingen.
Hier am Rupertsberg wurde 1890-82 die Hildegard-Gedächtniskirche im Stile der Spätromanik erbaut. Offiziell heißt die Hildegard-Gedächtniskirche Pfarrkirche St. Hildegard und St. Rupertus. In der Kirche werden einige Reliquien der Hildegard von Bingen aufbewahrt.
Auf einer Brücke passiert man die linksrheinische Bahnstrecke und kommt in den Park am Mäuseturm. Dieser Park entstand im Rahmen der Landesgartenschau 2008. Der Park am Mäuseturm bietet große Wiesenflächen, Sportfelder, eine Skaterbahn, den Abenteuerspielplatz Rhein zum Spielen, das Stellwerk Mensch-Natur-Technik sowie verschiedene Veranstaltungsflächen. Über die Nahemündung geht es zurück zum Museum am Strom.
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