Bingerbrück


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Wenn man es genau nimmt, müsste Hildegard von Bingen eigentlich Hildegard von Bingerbrück heißen. Hildegard von Bingen ist weltweit bekannt und war in ihrer Zeit eine wichtige Universalgelehrte. 2012 wurde Hildegard von Bingen von Papst Benedikt XVI. zur Kirchenlehrerin erhoben, eine Auszeichnung, die bislang rund vierzig Gelehrte und darunter nur vier Frauen erhielten.

Hildegard von Bingen begann ihr Wirken 1150 im heutigen Binger Stadtteil Bingerbrück und verstarb in dem von ihr gegründeten Kloster Rupertsberg 1179 im stolzen Alter von 81 Jahren. Vom einstigen Kloster ist in Bingerbrück allerdings nicht viel übrig. Es verfiel und ein großer Teil musste dem Ausbau der Nahe-Eisenbahn weichen. Im Skriptorium des Klosters Rupertsberg sind die meisten Schriftstücke der Hildegard von Bingen entstanden. Ein Modell der einstigen Klosteranlage ist in Bingen im Historischen Museum am Strom zu sehen. Einiges aus dem Kloster und auch Reliquien der heiligen Hildegard sind in ihrem zweiten Kloster in Eibingen bei Rüdesheim ausgestellt.

Dennoch kann man der Heiligen in Bingerbrück näher kommen und zwar im Rupertsberger Hildegard-Gewölbe, Reste des Klosters im Keller eines Hauses. Die Rupertsberger Hildegard-Gesellschaft Bingen hält in dem Gewölbe das Andenken lebendig und das sehenswerte Gewölbe kann besichtigt werden. Im Haus Rupertsberg haben sich sechs Pfeiler der einstigen Klosterkirche erhalten. Der östliche Gewölbeeingang ist ein schmuck verziertes Portal des Klosters und stammt aus dem späten 15. Jahrhundert, wobei dies nicht der Originalstandort des Portals ist, den kennt man nämlich nicht.

In Klosternähe wurde 1892 die neuromanische Bruchstein-Basilika St. Rupertus und St. Hildegard im Stil der rheinischen Spätromanik errichtet, nicht zuletzt um den Zustrom der Hildegard-Verehrung einen Raum zu bieten. Die Hildegard-Gedächtniskirche wurde mit Quadermauerwerk und einer Doppelturmfassade errichtet. In einem kleinen Reliquiar wird ein Armknochen aufbewahrt. Zu sehen sind zudem Wandteppiche und eine Heiligen-Statue sowie Fenster mit Darstellungen aus dem Wirken von Hildegard.

Bei Bingerbrück steht mitten im Rhein der Binger Mäuseturm. Am Ufer wurde 2008 im Rahmen der Landesgartenschau der Park am Mäuseturm auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs neu angelegt. Vor dem Panorama von Rhein, Mäuseturm und Burgruine Ehrenfels gibt es auf einer Fläche von 10ha Spielplätze, Liegewiesen, Sportanlagen und ein Weidenlabyrinth. Der Park am Mäuseturm ist zwar eingezäunt und wird nachts abgeschlossen. Tagsüber ist der Besuch aber kostenfrei möglich.

Das 1996 stillgelegte Stellwerk Bingerbrück Ost (im Eisenbahnerjargon nur Bot genannt), wurde im Rahmen der Landesgartenschau ebenfalls saniert und zu einem Museum ausgebaut. Das Stellwerk Mensch Natur Technik befasst sich mit dem Zusammenwirken von Mensch, Natur und Technik am Binger Loch. Besucher können die lange Geschichte an multimedialen Installationen, spannenden Exponaten und Modellen selber nachspüren.


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