Blaues Eck: diesen Begriff kennen vermutlich nur ortsansässige Vogelsberger. Wer das Blaue Eck (noch) nicht kennt, dem seien zunächst Spekulationen darüber erlaubt, woher die Region im südlichen Vogelsberg ihren Namen hat. Eine Vermutung: Es liegt am Wasser. Schließlich findet sich im Blauen Eck die Vogelsberger Seenplatte, ein Verbund mehrere Naturschutzgebiete mit artenreichem Vogelbestand.
Der größte See der Vogelsberger Seenplatte ist der Nieder-Mooser See und er ist zugleich auch der einzige, in dem man schwimmen und Boot fahren darf. Der Nieder-Mooser See lädt zum Aktivurlaub ein, mit Angeln, Segeln, Baden, Surfen, Rudern und vielem mehr. Aber: den Seen verdankt das Blaue Eck nicht seinen Namen.
Freiensteinau ist der Verwaltungssitz im Blauen Eck. Nimmt man die Gemeindegrenzen auf der Landkarte und zieht diese glatt, könnte sich eine Art Raute ergeben. Ist das vielleicht das Blaue Eck? Oder werden hier Märchen erzählt? Denn die Deutsche Märchenstraße führt mitten durchs Blaue Eck, von Nord nach Süd.
Einer der Hausberge in der Region ist die Naxburg (553m). Heute ist leider nicht mehr viel zu sehen. Mauerreste, eine Senke, bewachsene Wälle lassen die Umrisse erahnen. Zu sehen und zu hören gibt es jedenfalls eine Menge anders mehr, zum Beispiel das Schloss Freiensteinau.
Klangvolles hat die Region zu bieten und da ist sie richtig stolz drauf. In Nieder-Moos ist eine der ältesten und bedeutendsten Denkmalorgeln Deutschlands aus der Zeit des Klassizismus beheimatet. Sie ist nahezu im Originalzustand und bildet den Mittelpunkt der Nieder-Mooser Sommerkonzerte.
Ist das Blaue Eck vielleicht so eine neumodische Marketingsache, mit der man verschiedene Schönheiten einer Region vermarketen will? Nein, auch das nicht. Seit dem Mittelalter gehörten Freiensteinau, die Naxburg und die Vogelsberger Seenplatte zu den rhein-pfälzischen Vogteilehen. Diese Grafschaft gehörte ab dem 13. Jahrhundert zu den bayerischen Wittelsbachern. Das Lehen gaben die Wittelsbacher an die Herren von Riedesel weiter.
Zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges verlor der Freiensteinauer Lehnsherr „Winterkönig“ Graf Friedrich von der Pfalz, der nur einen Winter regierte, das Lehen. Der Kaiser gab es an den bayerischen Herzog Maximilian. Dreißig Jahre lang wurde hier für die Bayern gewirtschaftet. Dann bekam Friedrich das Lehen wieder. Um 1777 kamen die Bayern ein weiteres Mal ins Spiel bis die Rittergebiete aufgelöst und Freiensteinau in Hessen-Darmstadt aufging. Aha, Bayern = blau = Blaues Eck im ansonsten hessischen Gebiet. Rätsel gelöst.
Hessenweg Nummer 5 verbindet die Oranierstadt Dillenburg im Herzen Hessens mit dem Staatsbad Bad Brückenau. Es geht in einem Bogen durchs Lahn-Dill-Bergland...
Die Dörfer östlich von Grebenhain erkunden wir heute – und die Bachtäler des Moosbachs und der Lüder in sanfter Mittelgebirgslandschaft. In...
Südöstlich von Crainfeld, einem Ortsteil von Grebenhain auf der Ostseite des Vogelsbergs, liegt der Maienberg (503 m). Der nach ihm benannte Rundweg...