Breidt


Der Lohmarer Stadtteil Breidt mit seinen Nachbarorten Geber, Salgert, Deesem und Krahwinkel liegt südöstlich der Kernstadt auf einer Anhöhe zwischen Jabachtal und Wenigerbachtal. Erste Siedlungsspuren bei Breidt gehen zurück bis zu den Kelten: In der Nähe des Ortes gibt es ein altes Megalithgrab.

Der Jabach ist ein knapp 8km langer Agger-Zufluss. Von seiner Quelle bei Krahwinkel bis zur Mündung hinter Lohmar legt er 143 Höhenmeter zurück; dabei nimmt er die Wasser von sechs kleinen Bachläufen auf. Beim Durchfließen von Lohmar wird der Jabach streckenweise unterirdisch durch Kanäle geleitet.

Am Ufer des Jabach nahe Breidt finden sich zwei Mühlen: Die Gebermühle, und die denkmalgeschützte Breidtersteegsmühle, bei der der kleine Ernesbach in den Jabach mündet. Die Breidtersteegsmühle entstand um 1835 und wurde nach einem früheren Steg über den Jabach benannt, den die Bewohner von Breidt auf ihrem Weg zur Kirche in Birk überqueren mussten. Sie ist eine der wenigen noch zum Teil mit Wasserkraft betriebenen Getreidemühlen der Gegend. Im angeschlossenen Mühlenlädchen gibt es Erzeugnisse aus biologischem Anbau. Hier finden Flohmärkte sowie ein großer Herbstmarkt im Oktober statt - mit Falknern, Jagdhornbläsern und Kunsthandwerkern aus der Region.

Sehenswert ist die katholische Filialkirche St. Joseph in Breidt, die zur Pfarrkirche St. Mariä Geburt in Birk gehört. Die St. Joseph Kirche entstand 1970 anstelle einer Notkapelle, die im alten Schulsaal von 1847 eingerichtet worden war, und steht unter Denkmalschutz. Schmuckstück der Kirche ist die 80cm hohe Holzstatue St. Joseph mit dem Kinde aus dem Tessin.

Der Schulsaal selbst ist seit 1967 Sitz des Heimat- und Kulturvereins Breidt, der das Gebäude nach dem Volksschullehrer Karl Schafhaus in Karl-Schafhaus-Schule umbenannte. Hier findet sich heute das kulturelle und dörfliche Herz von Breidt.

Nördlich von Breidt liegen die beiden Orte Deesem und Wahlen. Wer auf dem Wanderweg A1 zwischen Deesem und Wahlen durch das Wenigerbachtal wandert, überquert dabei das denkmalgeschützte Wahler Brückelchen, eine Natursteinbrücke, die um 1850 im Zusammenhang mit dem dortigen Bergbau entstand. Bereits im 16. Jahrhundert wurde bei Deesem Kupfererz abgebaut; im 18. Jahrhundert gab es sogar eine Kupferhütte und ein Pochwerk, dessen Spuren bis heute zu erkennen sind. Im 19. Jahrhundert wurden im Wenigerbachtal mindestens vier Gruben betrieben. Das abgebaute Erz brachten Pferdekarren über das Wahler Brückelchen zur nächstgelegenen Eisenbahnstation.


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