Um an das Alter der Burg Reichenstein, die auch Falkenburg genannt wird, zu gelangen, hat man den Efeu untersucht und festgestellt, dass er um die 1000 Jahre alt sein muss. Man geht davon aus, dass Burg Reichenstein aus dem 11. Jahrhundert stammt. Gewalttaten und allerlei Übel gingen im 13. Jahrhundert von der Burg Reichenstein aus, ebenso wie von der benachbarten Burg Sooneck. Raubritter erzwangen sich, was man ihnen nicht freiwillig geben wollte. Der letzte war Dietrich von Hohenfels. Man hungerte Burg Reichenstein zunächst aus, brannte sie nieder und richtete den Raubritter hin.
Eine Sage erzählt, dass Dietrich von Hohenfels seine Söhne vor der Hinrichtung bewahrte. Der König hatte Dietrich auf sein Flehen gesagt: „Sieh nun, du Mordgeselle, dort stehen deine Söhne. Gleich wird dein Kopf im Sande rollen, doch wenn du es dann noch schaffst, an der Reihe deiner Brut entlangzulaufen, so will ich all denen das Leben schenken, die du passiert hast.“ Ohne Kopf also wankte der letzte Raubritter an den neun Früchten seines Leibes entlang, bevor er zusammenbrach und ihm das Blut aus dem Hals schoss – gruselig!
Im 14. Jahrhundert verlor die Burg Reichenstein an militärischer Bedeutung und verfiel nach und nach, bis 1899-1902 die Industriellenfamilie Kirsch-Puricelli Burg Reichenstein im Gusto einer neugotischen Wohnburg im englischen Stil herrichten ließ. Von der ursprünglichen Bebauung unter anderem erhalten ist die massige Schildmauer, die an der Sohle bis zu 8m stark ist und mit dem Zinnenkranz auf stattliche 16m Höhe kommt.
Die Burg Reichenstein ist seit Anfang 2015 erneut in Besitz eines Puricelli-Nachfahren, der die Burg wieder mit Hotel und Gastronomie beleben möchte. Neben Essen und Trinken und dem schönen Blick ins Rheintal soll vor allem das Burgmuseum Gäste locken. Die Sammlung des Museums Reichenstein zeigt historische Waffen, Eisenerzeugnisse, Rüstungen, Wohnkultur und eine der größten Geweihsammlungen, die man in Deutschland bewundern kann.
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