Angenommen man wäre Planer für Nachbauten von romantischen deutschen Burgen in einem Vergnügungspark in Übersee, dann würde sich als Vorlage die Burg Sooneck bei Niederheimbach am Rhein hervorragend eignen. Die einstige Wehranlage klettert am nordöstlichen Steilhang des Binger Waldes bei Niederheimbach hinauf und schraubt sich mit Kernburg und Bergfried schlank in die Vorstellung von Rheinromantik. Im Rahmen von geführten Besichtigungen kann man sich Burg Sooneck ansehen.
Burg Sooneck wurde vermutlich im frühen 11. Jahrhundert (1010) errichtet und 1253 sowie 1282 gleich zu Klump gehauen und mit einem Wiederaufbauverbot belegt. Raubritter hatten hier im 13. Jahrhundert ihr Nest. Das Verbot des Wiederaufbaus endete erst 1349. Dann kam ein Rittergeschlecht zum Zuge, dessen Erben sich zankten. Nachdem die adeligen Familien keine Nachkommen mehr hatten, verfiel Burg Sooneck im 16. Jahrhundert und teilte ihr Schicksal mit den anderen linksrheinischen Burgen und wurde 1689 zerstört.
Ein preußischer Kronprinz und seine Brüder kauften Burg Sooneck 1834 und ließen sie zu einem Jagdschloss gestalten. Das taten sie aber unter Beibehaltung der historischen Mauern. Es gesellten sich im Zuge der Rheinromantik entsprechen romantisierende Gebäudeteile hinzu. Als Jagdschloss wurde die Burg jedoch nicht genutzt, denn es kam erneut Familienzwist und dazu die Märzrevolution ins Spiel.
Burg Sooneck gilt als eine der schönsten Ritterburgen am Rhein und ist sie die älteste unter ihnen. Sehenswert ist das gepflegte Gesamtbild mit den Rosen und Bepflanzungen im Hof. Bei einer Besichtigung kann man sich auch die neugotischen Biedermeier-Möbel in den Wohntürmen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ansehen.
Was man auf Burg Sooneck natürlich auch tun kann, ist den erhabenen Blick über den Rhein genießen, entweder von ganz oben oder etwas weiter unten, vom Hindenburgblick aus. Noch schöner ist aber der Aussichtsturm Siebenburgen-Blick, keine 500m oberhalb der Burg Sooneck am Martinspfad gelegen. Nomen est omen: Vom Aussichtsturm Siebenburgen-Blick sieht man nicht nur den Rhein, sondern auch gleich sieben Burgen und Ruinen entlang des Flusses (wobei man alle sieben wirklich nur mit sehr guten Augen und Erfahrung ausmacht).
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