Um die Rodensteiner geht die Sage, dass es einst ein Heer von geisterhaften Reitern gegeben hat, die durch ihre gespenstische „Wilde Jagd“ das Umfeld aufscheuchten. Sie wurden als Kriegsvorboten interpretiert. Der auch genannte Schnellerstgeist ist der Anführer des Heeres und der soll sein Pferd bei einem Schmied in Fränkisch-Crumbach, unserem Start und Ziel, beschlagen lassen haben.
Fränkisch-Crumbach ist eine Gemeinde im südhessischen Odenwaldkreis, im Regierungsbezirk Darmstadt. Es hat einen schmucken im Ortskern und ist von den sanften Hügeln des Rodensteiner Landes umgeben. Die Burg Rodenstein ist südwestlich. Da wollen wir hin.
Der schmucke Kern besteht aus der evangelischen Kirche, nebst Heimatmuseum. Die im Ursprung romanische Kirche geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Das Herrenhaus der Herren von Gemmingen-Hornberg wurde von Philipp von Rodenstein 1574 gebaut. Zur Einheit gehört die Kellerei mit dem Heimatmuseum. Nahebei ist das langgestreckte Rathaus in einem einstigen Adelssitz, dem Pretlack’sches Palais, von 1719.
Die nächsten gut 2km wandern wir sacht ansteigend gen Süden aus dem Ort mit der Friedhofstraße, queren den Brunnenweg (K75), wandern durch offene Landschaft und etwas ansteigender durch ein Wäldchen. Abwärts queren wir die Straße nach Erlau. Bei einem Wanderparkplatz mit Rast am Waldrand genießen wir die Aussichten über Wiesenhügel zu den Waldhöhen.
Ansteigend mit Waldbegleitung kommen wir zur sagenumwobenen Burg Rodenstein, nebst dem Hofgut Rodenstein, mit Betten und Essen. Burg Rodenstein stammt aus der Zeit um 1240. Von der Hangburg in einem Seitental des Gersprenztals haben sich Mauerreste von Zwinger, Toren und dem Mühlturm erhalten. Burg Rodenstein und Burg Schnellerts sind beide mit der Sage um den Rodensteiner, alternativ Schnellertsgeist, verbunden.
Durch den Wald schauen wir uns das Naturereignis Fallender Bach an. Der Wasserfall wird von einem der Quellbäche des Eberbaches gebildet und fällt 5-6m über Granitfelsen. Bald erreichen wir unseren südlichsten Punkt der Runde bei der Freiheit. Sie markierte die Grenzen der Rodensteiner Mark und des Erbachischen Amtes Reichenberg.
Wir wenden und wandern weiter aufwärts über den Wildweibchenstein aus Granitblöcken. Nach rund 7,2km sind wir über 500m, am höchsten Punkt der Runde, südlich der Höhe Rimdidim. Auf dem Weinweg wandern wir mit Wald talwärts. Fränkisch-Crumbach ist östlich, westlich liegen die Orte Meßbach und Nonrod, auf dessen Höhe wir offene Landschaft überblicken und am Bestattungswald 12 Apostel eine weitere Aussicht genießen.
Nach rund 12,5km, ab der Heil-Ruhe, legt sich die menschengemachte Kulturlandschaft um uns und wir kommen nach Fränkisch-Crumbach zurück. Im Park ist die in den Hang gebaute Sarolta-Kapelle. 1892 wurde sie als Grablege für Sarolta Batthyány von Németh-Ujvár von ihrem Mann, Adolph von Gemmingen, errichtet.
Bildnachweis: Von Haselburg-müller [CC BY-SA] via Wikimedia Commons
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