Burg Waldeck (Hunsrück)


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Es liegt was in der Luft im Hunsrück und zwar Musik. Wer weiß schon, dass die ersten Open-Air-Festivals in Deutschland im Tal des Baybachs stattfanden und von dort aus deutsche Liedermacher die Folkgeschichte maßgeblich beeinflusst haben?

Die Burg-Waldeck-Festivals setzten andere Töne in das seinerzeit oft als verkitscht geltende Volks-Liedgut der Dichter und Denker und gaben ihm nach der Nazizeit neue Impulse. Dabei waren sie vom französischen Chanson und der amerikanischem Protest-Welle der Folklieder inspiriert. Hannes Wader, Reinhard May, Hanns Dieter Hüsch und Franz Josef Degenhardt traten 1964-69 auf Burg Waldeck auf und vertonten kritische Ansichten und luden dazu europäische Künstler ein.

Burg Waldeck liegt als Höhenburg nahe der Baybachklamm auf dem Köpfchen (292m) in der Gemarkung von Dorweiler im Ferienland Kastellaun. Die Geschichte der Burg Waldeck begann 1189 als Ganerbenburg und Stammsitz der Ministerialen von Waldeck, insbesondere der Boos von Waldeck. Die Herrschaft Waldeck bestand bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. 1689 wurde die Burg allerdings im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekriegs ruiniert. Mitte des 18. Jahrhunderts wurden dann auch die Reste platt gemacht und es entstand ein Sommerschloss, das jedoch 1813 versteigert und teilweise abgerissen wurde.

Ihr Comeback hatte Burg Waldeck mit den Wandervögeln, die diesen Ort für den Bau ihrer Rheinischen Jugendburg entdeckten und 1922 Fahrten dorthin organisierten. So ein interessanter Ort blieb leider vor den Nazis nicht sicher. Die Gruppen wurden zur Auflösung gezwungen und die Gebäude beschlagnahmt. Robert Oelbermann, Gründer des Nerother Wandervogels, wurde in Dachau ermordet. An der Oberburg wurde ein Ehrenhain der Jugendbewegung mit Gedenksteinen angelegt.

Die heutige Burganlage ist zweigeteilt. Die Oberburg des Wandervogels zeigt sich mit Gebäuden im historisierenden Stil. Aus der Entstehungszeit findet sich kaum etwas oberhalb der Grasnarbe. Man sieht Mauerreste zur Unterburg und einen Halsgraben.

Auf dem Areal der Unterburg ist mehr Bestand aus dem 18. Jahrhundert erhalten, z.B. Reste des einstigen Schlosses und der Schlosskapelle, die an die frühere hufeisenförmige Anlage gebaut war. Teile eines Rundturms sind ebenfalls zu sehen. Unterhalb sind Zwingeranlagen und Reste der Niederburg im Gelände.

Der Ort Dorweiler liegt südlich der Burg und hat nur um die 270 Einwohner. Die katholische St. Willibrord Kapelle ist ein gotischer Saalbau mit Ersterwähnung 1569. Ihr Bau wird älter angenommen und der Chor ist auf 1733 datiert.


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