Burgauer Spaziergang: Unterwegs in Bayerisch Schwaben

Das Städtchen Burgau liegt an der 78km messenden Mindel, einem Donauzufluss. Wir sind im schwäbischen Landkreis Günzburg. Als einstige Markgrafschaft gehörte Burgau rund 500 Jahre zu Vorderösterreich. Die A8 führt südlich, zwischen Burgau und Scheppach vorbei. Unsere Runde gegen den Uhrzeigersinn wird uns einmal drüber und einmal drunter durch führen.

Start ist in Burgau zwischen Rathaus und Stadtpfarrkirche. Das Rathaus am Gerichtsweg war einst Amtsgericht und Gefängnis. Es wurde 1880 im Stil der Neorenaissance errichtet. Die Altstadt von Burgau steht als Ensemble unter Denkmalschutz. Vom Rathaus im Gerichtsweg wandern wir gen Süden und blicken nach rechts in die Käppelestraße. An der steht die Friedhofskapelle St. Leonhard (1668) mit aufragendem Turm, was schon mehr wie eine Kirche ausschaut.

Nach links blickt es sich in die Stadtstraße, dort ist mit dem Blockhausturm der einzige Torturm erhalten. Er stammt aus dem Jahr 1614. Im oktogonalen Turm ist das Wappen mit dem Habsburger Doppeladler. Der Name Blockhaus geht auf den Block zurück, womit man früher Menschen bestrafte. Sie wurden mit Händen oder Füßen im Block fixiert.

Gleich benachbart ist das alte Rathaus, in der Stadtstraße 6. Es wurde 1709-1711 mit Dachreiter und Zwiebelhaube errichtet. In einem Saal ist in der Stuckdecke auch der Doppeladler, der an die österreichische Zeit erinnert.

Wir können der Geschichte im Burgauer Schloss mit Heimatmuseum begegnen. Schloss Burgau im Stil des Barocks wurde nach dem Brand 1704 in vereinfachter Weise neu aufgebaut. Um 1100 gab es bereits die Burg Burgau. Wir wandern aus Burgau heraus, nutzen dabei ein Stück Am Herrenweg. Der Bebauung folgt die Flur und wir kommen über die A8, in den Mischwald, erst auf, dann ab, wandern zwischendrin am Geiersberger Brunnen vorbei, schließlich unter der A8 durch, mit der Brennentalstraße. Dort sehen wir rechts einen kleinen Weiher, wandern links durch ein Wäldchen, zum Altenheim mit Generationenpark.

Wir biegen zur Mindel hin ab, die in Burgau mit Brühlmindel zweigeteilt geführt wird. Wir wandern den Bahnhofweg, kommen nach links biegend über die Mindel und stehen beim Schloss Burgau sowie am Marienbrunnen von 1731. Im schmucken Altstadtkern steht die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, mit Turmunterbau von 1425. Schlank ragt der Kirchturm mit der wohlgeformten Zwiebel in den Himmel. Das Kircheninnere ist farblich sehr harmonisch gestaltet, Weiß, Blau, Gold und Pastell.

Bildnachweis: Von Lydia [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons