Auf der portugiesischen Insel Madeira gibt es sechs Königswege über die blühende Vulkaninsel, mit ihrer üppigen Vegetation, schroffen Klippen und Gebirgen sowie Blumenwiesen. Einer davon ist der Caminho Real 27, der rund 35km misst und Höhen parat hält, eine über 1.000m. Die Strecke lässt sich besser in zwei Etappen wandern. Dabei geht es von Nord nach Süd, oder umgekehrt. Die Wanderung verbindet Boaventura (Ortslage São Cristóvão), östlich von Ponta Delgada, mit der Hauptstadt Funchal.
Für die Planung einer Übernachtung eignet sich Curral das Freiras, das nach rund 18km erreicht wird. Markante Wegepunkte sind von Nord nach Süd: Lombo do Urzal, Boca das Torrinhas, Fajã Escura, Curral das Freiras, Eira do Serrado, Estrela und schließlich Funchal. Wir wandern überwiegend durch ursprüngliche Natur, teils urwaldig. Es werden lange Hosen empfohlen, für Abschnitte, die dicht bewachsen sind, auch mal mit Dornen.
Übersetzt heißt das portugiesische Wort madeira Holz und São Cristóvão ist der heilige Christophorus. Boaventura bedeutet Glücksfall. Wo wir gerade beim Übersetzen sind: Caminho heißt Weg. Und wenn von einem Miradouro die Rede ist, handelt es sich um einen Aussichtspunkt. Gleich beim Start schaut es sich beeindruckend übers Meer.
Unsere erste Station mit Bevölkerung ist das Städtchen Boaventura. Von hier bis zum Wandertreff Lombo do Urzal sind es gut 5km. Die verbringen wir mit der abwechslungsreichen Landschaft. Dann taucht es sich in den Parque Natural da Madeira ein und wir werden von wieder von Wald umschlungen und treffen auf den Levada dos Tornos. Die Levadas sind künstliche Wasserläufe, die das Nass vom regenreicheren Norden in den subtropischeren Süden zu den Plantagen bringen.
Dann gelangen wir ins Wandergebiet Boca das Torrinhas. Auch das ist Inselwanderglück. Abwärts, auch in Serpentinen treffen wir auf die Straße, die nach Fajã Escura leitet. Dort gibt es ein Restaurant und einen Mini Mercado, wo man sich Proviant beschaffen könnte. Manche Levadas werden in Tunneln geführt. Sowas sehen wir auch.
In Curral das Freiras übernachten wir. Der Ort, von Bergen umgeben, wird auch Nonnental genannt. Einst lebten hier Nonnen, gut geschützt vor Piraten, umgeben von den Felsen. Sehr malerisch! Der Ort feiert die Kastanie, backen davon Kuchen, machen Likör und Kastaniensuppe gibt es auch. Sehr schön ist auch die Kirche aus dem 19. Jahrhundert, Nossa Senhora do Livramento.
Wir wandern den Caminho das Voltas hinauf zum Wanderhighlight Eira do Serrado (ca. 1.095m) – unser höchster Punkt der Tour. Wunderbare Aussicht, es gibt ein Hotel und man trifft auf Tourismus.
Anschließend begleiten wir ein Stück die Straße, auch mit Aussichtspunkt und Schluchtenblick und kommen mit und neben der ER107 nach Funchal und dort durch die Stadtteile Santo António und São Pedro. Museen, Gärten, Kirchen, Festungsbauten, Hafen, Streetart … hier lohnt ein ausgiebiger Aufenthalt.
Bildnachweis: Von 5onyfreak [CC BY-SA 2.0] via Wikimedia Commons
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