Rund 20km östlich von Schwerin und 21km nordwestlich von Parchim liegt Crivitz, das auch Verwaltungssitz des Amts Crivitz ist. Weiträumig ist Crivitz von Wald umgeben, nahräumig liegt der Kernort am Crivitzer See, mit Feuchtwiesen, Auen, nebst Arboretum. Nordöstlich von Crivitz ist übrigens der Barniner See.
Am Markt von Crivitz geht’s los. Der Ortsname wird aus dem Slawischen hergeleitet und mit „Ort an der Krümmung“ übersetzt, so krümmt sich der Crivitzer See um den Ort, der wie eine Halbinsel ins den 37ha messenden See ragt.
In das Flachgewässer sauste am 5. September 1792 eine Windhose, raffte ins Nass, sog dies samt Fischen in die Lüfte und ließ die Flossen wieder frei. Der „Crivitzer Fischregen“ war ein seltenes Phänomen und wird in Crivitz „gefeiert“ mit Edelmetallfischen, die man allerorten sehen kann.
Wir gehen zur Crivitzer Stadtkirche aus Backstein, die mit ihrem Turm das Antlitz prägt. Die heutige Kirche wurde vermutlich im 14. Jahrhundert errichtet. 1660 brannte es in Crivitz und in der Folge erhielt die Kirche Erneuerungen. Am Seeufer angelangt kommen wir durch Kleingärten. Rechts dahinter finden sich die Friedensglocke und der Fitnesspark, wo die Fundstelle eines Slawischen Burgwalls verortet ist. Man müsste einen kleinen Abstecher durch die Gärten machen.
Mit dem See zur Linken erreichen wir den Geologischen Lehrpfad Crivitz, der als Findlingspfad an der Seepromenade ausgeschildert ist. An dem Pfad sehen wir auch die Fischregen-Skulptur. Wir umrunden den Crivitzer See, kommen durch abwechslungsreiche Ufervegetation gen Süden, mit Feuchtzonen und Auwald, queren ein Bahngleis und erwandern das Arboretum Crivitz.
Das Arboretum Crivitz wurde 2007 als Ausgleichsmaßnahme für die Umgehungsstraße (B321) teilfinanziert, erstreckt sich auf 7ha, wurde von einem Wildschutzzaun umgeben, hat 4 Eingänge. Ein Weg hindurch ist von 156 Linden flankiert, die über 120 Jahre alt sind. Das Arboretum beherbergt Bäume und Sträucher der Kontinente Amerika, Asien und Europa, bis Sibirien.
Durch das von Feldflur umgebene Örtchen Bürgerholz kommen wir zum Militzsee, der per Amtsgraben mit dem Crivitzer See in Verbindung steht. Mit dem kleinen See zur Rechten wandern wir nebst Waldbegleitung und dessen Rand.
Nach ca. 6,6km biegen wir nach links und wandern durch Mischwald ansteigend, kommen über die L9, sind absteigend unterwegs, wenn der Wald weicht. Das Örtchen Zapel wird gestreift und durch die Feld- und Wiesenflur geht’s nach Crivitz zurück.
Bildnachweis: Von Rosentod [Public domain] via Wikimedia Commons
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