Die Czorneboh-Bergkette gehört zum Oberlausitzer Bergland und der höchste Berg dieser Bergkette heißt auch genauso: Czorneboh. Dieser für deutsche Verhältnisse eher ungewöhnliche Name ist wahrscheinlich eine Erfindung aus dem 18. Jahrhundert, denn zuvor hießt der Berg einfach Schleifenberg - klingt schon deutscher. In einer alten Chronik über die Slawen schrieb man einst von dem bösen Gott, der Diabol oder Zcerneboch genannt wurde. Als man sich im 18. Jahrhundert für düstere Geschichten interessierte, vermutete man einfach, dass hier oben der Teufel zu Gange wäre und nannte den Gipfel Czorneboh.
Das allein würde natürlich noch keinen Ausflug rechtfertigen. Aber auf dem Czorneboh steht seit 1851 der Aussichtsturm Czorneboh, der älteste seiner Art in der Oberlausitz. Mit dem Turm eröffnete man gleich auch noch eine Gaststätte, die Czorneboh-Baude. Nachdem sie zwischenzeitlich geschlossen hatte, ist sie seit 2016 wieder geöffnet.
Ok, wenn's Aussicht, einen Imbiss und was zu trinken gibt, sind wir natürlich hoch motiviert für eine Wanderung. Wir starten am Wanderparkplatz Bergstraße in Kleindehsa, einem Ortsteil der Gemeinde Lawalde. Wir gehen los und kommen rasch zur Schutzhütte Kleindehsa auf 420 Metern Höhe. Von hier aus geht’s dann weiter bergan zum Hochstein (534m) und zum Steinberg (494m) immer auf dem Kamm des Lausitzer Berglands.
Am Wuischer Sattel treffen wir für ein Stück auf die Fahrstraße hoch zum Czorneboh. Wenig später erreichen wir den Gipfel. Der Ausblick vom Aussichtsturm auf dem Czorneboh gestattet einen weiten Blick in nördliche und westliche Richtung. Man kann über Bautzen schauen und sieht auch den Bautzener Stausee. In südlicher und östlicher Richtung verdecken allerdings große Bäume die Sicht auf das Lausitzer Bergland.
Auf dem Grünen Weg gehen wir hinab von Czorneboh und kommen am Ende des Walds an den Rand von Cunewalde. Hier biegen wir links in die Waldstraße und bleiben knapp zwei Kilometer im freien Land, bevor es wieder in den Wald geht. Wir wandern hinauf zum Hochstein und halten uns hier dann rechts auf dem bekannten Weg zurück zu unserem Startpunkt.
Bildnachweis: Von Fiver, der Hellseher [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons