Wir sind im Urwald, im Darßer Urwald. Im Westteil der Halbinsel Darß gelegen, Teil des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft. So ganz stimmt das mit dem Urwald natürlich nicht, denn der Darßwald wurde in der Vergangenheit genutzt. Mit Aufkommen des Naturschutzes und des Nationalparks wurde im Kern die Waldnutzung beendet und jetzt dürfen die Bäume fallen und stehen, wie die Biologie es für sie vorgesehen hat.
Start ist beim Ostseebad Prerow, der Parkplatz Bernsteinweg, in Nähe des Standstrands von Prerow. Wir wenden uns gen Westen in die Runde gegen den Uhrzeigersinn. Der Leuchtturmweg wird unser erster Untergrund durchs Grün.
Nach rund 3,5km biegen wir nach links in den Weg k-Gestell. Diese etwas ungewöhnliche Bezeichnung geht übrigens auf ein preußisches System zur Kennzeichnung von Forstwegen zurück. Würden wir geradeaus weitergehen, kämen wir zum Museum Natureum, einem von vier Standorten des Deutschen Meeresmuseums, in Darßer Ort.
Der Darßer Urwald hat eine bewegte Geschichte. Zur Zeit der Besatzung Pommerns durch die Dänen und Franzosen gab es viel Kahlschlag und der Wald war Weideland. Es wurde mit schnellwachsenden Nadelhölzern aufgeforstet. Der Darßwald war beliebtes Jagdgebiet des schwedischen Königs, später legte sich Hermann Göring auf die Pirsch, anschließend die SED-Führung. Daraus resultiert ein hoher Wildbestand.
Rothirsche und Rehe tummeln sich und sorgen nun für die Verjüngung des Waldes. Dieser besteht in erhöhten Lagen aus Kiefern, Stieleichen und Rotbuchen, in den Niederungen stehen Erlen. In Bodennähe flirren die Fächer des Adlerfarns im Lüftchen.
Unterdessen sind wir in den Mittelweg gebogen, zwischen Süder- und Norder Bramhakensee hindurch und wandern die nächsten rund 3,5km am Strand entlang. Dann biegen wir beim Feuchtgebiet Heidensee, vom Müllergraben durchzogen, nach links ab, folgen dem Müllerweg, biegen nach rechts auf k-Gestell, bei einer Schutzhütte und Wegekreuzung Großer Stern nehmen wir den Mecklenburger Weg.
Der Weg verläuft ein Stück parallel zum alten Meeresufer das hier vor rund 3.000 Jahren war. Nach ca. 13,4km sind wir am Jagdhaus Buchhorster Maase. Die Buchhorster Maase sind ein rund 54ha messendes Wiesenareal, durch das der Müllergraben gezogen ist, dem etliche kleinere Gräben zuarbeiten. Die Wiese ist eine prima Bühne für prächtige Hirsche, die hier während der Brunft um die Mädels buhlen und kämpfen. Die Wiesen sind für Menschen tabu. Die dürfen zum Hirschkonzert bis zur Aussichtskanzel, östlich der Wiese zu Gast sein. Mit dem Weg g-Gestell kommen wir zum Ausgangsort zurück.
Bildnachweis: Von AnHo66 [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
Die 77 wichtigsten Geotope Deutschlands wurden 2006 als Folge eines Wettbewerbs festgelegt und bilden seitdem die Liste der nationalen Geotope. Eines...
An der Darßer Südküste, zwischen Saaler und Bodenstedter Bodden am Koppelstrom, liegt das kleine Dorf Born a. Darß, ein einstiges Fischer- und...