Dreimühlenweg am Schurwald (bei Oberwälden)

Eine abwechslungsreiche Wanderung, die wir uns bei gutem Wetter allerdings an vielen Stellen mit Radfahrern teilen, erwartet uns mit einigen Highlights im Schurwald: Herrenbach, Zachersmühle, Mittelmühle Adelberg, Kloster Adelberg, Herrenbach Stausee, Herrenmühle. Start ist in Oberwälden.

Oberwälden gehört zur Gemeinde Wangen. Die Gemeinde Rechberghausen ist östlich, die Gemeinde Adelberg mit dem Kloster ist nördlich. Sie liegen auf oder am Schurwald, einem bewaldeten Höhenzug des sogenannten Schwäbischen-Keuper-Lias-Landes. „Schur“ kann mit Scheren oder Kahlschlag übersetzt werden, denn der Wald diente über Jahrhunderte den Menschen als Holzlieferant und ist heute ein beliebtes Naherholungsgebiet der Stuttgarter.

In Oberwälden ist die evangelische Nikolauskirche aus dem 13. Jahrhundert sehenswert. In ihr ist ein fast vollständig erhaltener Zyklus frühgotischer Fresken. Wir könnten zu Beginn oder am Schluss einen Abstecher machen. Kirchstraße und Dobelweg führen uns aus Oberwälden raus. Per Oberwälder Straße kommen wir nach Rechberghausen rein.

Dort kommen wir am Friedhof vorbei und wer mag, macht einen Schwenk in den Ortskern mit der Kirche Mariä Himmelfahrt (1912). Unsere Tour führt über die Bühlstraße aus dem Ort. Es geht an den Herrenbach und mit diesem durch abwechslungsreiche Landschaft zur Zachersmühle mit Biergarten und Gasthof nebst Teichen.

Ein Stückchen gehen wir mit der L1147, biegen in die Straße Herrenmühle und gelangen zur Mittelmühle Adelberg mit Weiher und Weihnachtsbaum-Kultur. Die wird gepflegt von hübschen Shropshireschafen aus England, die mögen nämlich keine Christbäume.

Wir folgen dem Weg Rälling, kommen durch ein Stück Wald hinauf und wenn der sich lichtet naht das Kloster Adelberg (1178), an der Straße der Staufer, am Hauptportal steht eine Stauferstele. Neben den historischen Gebäuden finden sich neuere Häuser, viel Altes wurde abgetragen. Die Klostermauer hat sich noch am besten aus der alten Zeit erhalten. Alt ist der Fruchtkasten (1481), deren Rundtürme mal Gefängnis waren, die Zehntscheune ist von 1747, die Prälatur wurde in den 1680er nach einem Brand neu gebaut. Es gibt zudem noch eine Klostervilla beim Kräutergarten.

1227 wurde ein Neubau der Ulrichskapelle geweiht, die erste war schon vor dem Stift da. Der heute noch erhaltene Sakralbau stammt aus 1507. Die eigentliche Klosterkirche wurde im Bauernkrieg zerstört. Gegenüber der Kapelle ist der kleine Feuersee.

Wir wandern mit dem Seeweg an den Herrenbachstausee runter, in dem man nicht baden darf, wenn man kein Fisch ist. Nahebei ist die Gastronomie der Herrenmühle. Der Herrenbachstausee entstand als Hochwasserrückhaltebecken in den 1970ern. Mit dem Herrenbach und Waldbegleitung gelangen wir auf das Heimbachsträßchen und kommen mit Waldrand und Feldflur am kleinen Oberwälder See vorbei nach Oberwälden.

Bildnachweis: Von Mandes Rupp [CC BY-SA] via Wikimedia Commons