Wo sich die Ruhr zum Rhein gesellt liegt Duisburg. Eine Stadt, die viele womöglich als erste nennen, wenn sie nach dem Ruhrgebiet gefragt werden, was vielleicht auch an der berühmten Figur des Tatort-Kommissars Horst Schimanski liegt, der über Jahrzehnte im Pott mit seinem besonderen Charme für Ordnung sorgte.
Zeiten ändern sich und auch ein Teil vom Gesicht Duisburgs, das insbesondere am Innenhafen mächtig am rauen Image poliert hat. Wir werden auf dieser Runde in den Genuss der facettenreichen kreisfreien Stadt mit über 490.000 Einwohnern kommen und starten am Duisburg Hauptbahnhof, dessen Baustil sich „Funktionalismus“ nennt.
Es geht zur Königstraße, wir gehen über den Mercatortunnel und sind auf dem Weg nach Duisburg-Mitte. Wir sehen die Mercatorhalle mit City Palais – hier kann gezockt, gekauft und gekostet werden. Der Platz um den Brunnen heißt Averdunkplatz. Am Ende des Kommerzes kommt das Gericht, in diesem Fall das Land- und Amtsgericht am König-Heinrich-Platz. Der Gebäudekomplex entstand in drei Bauphasen im Zeitfenster von 1874 bis 1912. Das Portal an der Königstraße beeindruckt. Auf unserer Runde schließt sich der Gerichtsbarkeit das Geld an, in Form von Banken.
Die Brunnen fallen auf, an der rund 1km langen Brunnenmeile entlang der Königstraße. Da gibt es den bunten Lebensretter, es wurde Stahl verformt und mit den Materialien Ziegel und Beton zu Werke gegangen. Wir kommen in die Kuhstraße und zum Kuhtor, womit wir in der Altstadt wären und einige Baudenkmäler zu sehen kriegen, die aus der Zeit um 1900 stammen.
Wir kommen zum Rathaus Duisburg am Burgplatz und zum Mercatorbrunnen, der Name bezieht sich auf den Kartografen Gerhard Mercator, der im 16. Jahrhundert in Duisburg seine bekannte Europakarte und Weltkarte zeichnete. Hier steht er nun auf einem Sandsteinbrunnen im Stil des Historismus. Dem folgt auch das Rathaus, wobei man auch Neorenaissance sieht. Das Rathaus ist von einem Turm flankiert und große Rundbögen erinnern an die Romanik.
Auf der anderen Seite erhebt sich der Turm der Salvatorkirche, die alte Stadtkirche von Duisburg, die evangelisch ist und aus dem 14. Jahrhundert stammt. Es überwiegt die Spätgotik. Im Inneren liegt Gerhard Mercator und auch Johannes Clauberg (1622-1665) hat hier eine Grabstätte. Er ist der Gründungsdirektor der Universität Duisburg.
Gegenüber der Salvatorkirche ist der Alte Markt, wo die Alte Markthalle per Grundmauern und Umriss dargestellt ist. Hinter der Salvatorkirche von uns aus betrachtet, steht die katholische Karmelkirche am Karmelplatz. Die einstige Ordenskirche der Karmelitinnen wurde nach Kriegszerstörung um 1960 gebaut.
Jetzt kommen wir an den Innenhafen mit Blick über die linke Schulter zur Schwanentorbrücke und dem Kultur- und Stadthistorischen Museum Duisburg am Ufer, in einer Kombination aus historischem Backstein und modernem Glas.
Die Schwanentorbrücke ist ortsbildprägend, ebenso wie der hohe Turm des Landesarchivs NRW – Abteilung Rheinland. Das einstige Speichergebäude wurde zu diesem Zweck umgebaut. Wir gehen weiter entlang des Innenhafens mit Grünstreifen und lockerer Bebauung. In einigen älteren Gebäuden erwarten einen unten gastronomische Angebote. Hafenforum, Kindermuseum, Museum Küppersmühle für moderne Kunst: Duisburger Strukturwandel!
Wir wechseln die Seiten, kommen an Wasserspielen vorbei. Entlang der Schifferstraße umrunden wir den Holzhafen, sehen das markante Gebäudeensemble mit den fünf „Fingern“ - das Five Boats. Hier hat man auch gleich eine Marina vor der Haustür statt einer Doppelgarage.
Die A 40 hinter uns lassend gehen wir zur Ruhr und überqueren sie am Wehr/Schöpfwerk. Dann können wir einen Blick auf die Ruhrschleuse werfen und sind zwischen Ruhr und Hafenkanal unterwegs. Auch an der Schleuse Duisburg Meiderich gibt es wieder viel zu sehen. Wir sind am Rhein-Herne-Kanal, der von der A 59 überspannt wird. Wir gehen weiter durchs Grün und kommen zum Verbindungskanal zwischen Rhein-Herne-Kanal und Ruhr.
Auenlandschaft, ein Tauchcenter, erneut über die Ruhr und zwar mit Regenbogen, an den erinnert uns die Aakerfährbrücke, und dann die A 40 nochmals hinter uns lassend – die Ströme haben einen in Duisburg nach wie vor im Griff – folgen wir der L1, hier Meidericher Straße.
Es geht gen Süden und wir sind im Bereich vom Duissern, Schienen passieren wir auch noch, bevor es zum nächsten Grünstreifen geht, der der Königsberger Allee folgt und zwar zum Goerdeler Park, wo Bürgerengagement eingesetzt wurde, dass der Brunnen wieder sprudelt. Der Goerdeler Park ist eine wichtige „grüne“ Verbindung zwischen dem Duissern-Viertel und dem Bahnhof, wo wir gleich wieder ankommen.
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