1988, zum 75jährigen Jubliäum der Abteilung Duisburg des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) wurde der Duisburger Rundwanderweg eröffnet. Duisburg liegt im Schnittpunkt von Ruhrgebiet und Niederbergischem Land und entwickelte sich im Zuge der Montanindustrie von einer kleinen Handelsstadt zur fünftgrößten Metropole in Nordrhein-Westfalen. Heute ist Duisburg der einzige verbliebene Standort im Ruhrgebiet, in dem noch aktiv in Hochöfen Eisen gewonnen wird. Etwa die Hälfte des in Deutschland erzeugten Roheisens und ein Drittel des Rohstahls werden in Duisburg produziert.
Dennoch sind die dunklen, rauchgeschwängerten Tage von Duisburg vorbei und die Hafenstadt am Niederrhein kann trotz struktureller Probleme mit einigen Pluspunkten für die Bevölkerung punkten. Was es rund um Duisburg zu entdecken gibt, eröffnet der Duisburger Rundwanderweg, eine 90km lange Tour, die den Wanderer auf beide Seiten des Rheins führt und durchgängig mit den weißen Buchstaben DU auf schwarzem Grund markiert ist. Durch die gute Nahverkehrsinfrastruktur kann man sich sehr individuell Häppchen aus dem Wegeverlauf zusammenstellen.
Ein möglicher Startpunkt für den Duisburger Rundwanderweg ist der Duisburger Zoo. Von hier geht es südwärts in den Duisburger Stadtwald, nach der Eilenriede in Hannover und dem Berliner Grunewald der drittgrößte Stadtwald in Deutschland. Vorbei an der Wolfsburg leitet der Duisburger Rundwanderweg durch den Erlenbruch weiter in den Uhlenhorst zum Entenfang, der vis-a-vis zur Duisburger Sechs-Seen-Platte liegt.
Südlich von Rahm führt der Duisburger Rundwanderweg zum Schloss Heltorf, ein privat genutztes Anwesen, dessen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert stammen und in einen schönen englischen Landschaftspark eingebettet sind. Dann passiert der Duisburger Rundwanderweg die barocke Hubertuskapelle, die ebenso wie das benachbarte Rittergut Groß-Winkelhausen zum Düsseldorfer Stadtteil Angermund gehört.
Jetzt geht es an den Rhein, dem der Duisburger Rundwanderweg ein wenig flussabwärts folgt bis zur Krefeld-Uerdinger-Brücke in Mündelheim. Hier wechselt der Duisburger Rundweg das Ufer und erreicht die Samt- und Seidenstadt Krefeld am Niederrhein. Rheinabwärts geht es zur Brennerei der Familie Melcher, deren bekanntestes Produkt der Weinbrand Dujardin ist. Der historische Firmenstandort – mittlerweile mit kleinem Museum – diente u.a. als Kulisse für den Film „Das Wunder von Bern“.
Weiter rheinabwärts erreicht der Duisburger Rundwanderweg kurz vor dem Werthschen Hof den Stadtteil Rheinhausen und führt an der alten Dorfkirche Friemershausen aus dem 12. Jahrhundert hinauf zum 13ha großen Kruppsee und weiter zum Toeppersee, den im Sommer bis zu 5.000 Menschen täglich „belagern“. Weiter am Trompeter Friedhof vorbei trifft der Duisburger Rundwanderweg auf altes römisches Siedlungsgebiet – den Südzipfel des Garnisonsplatz Asciburgium.
Weiter geht es – einmal die Autobahn A 40 passierend – zum Uettelsheimer See und von hier – noch eine Autobahn, die A 42, hinter uns lassend – in den Baerler Busch, einen malerischen Heidewald, der bis an den Lohheider See stößt. Dann erreichen wir den zu Rheinberg gehörenden Ort Orsoy. Orsoy ist wegen der Rheinpromenade, seiner Festungsmauern und seiner historischen Bebauung ein beliebter Ausflugsort, von dem man mit einer Fähre zum rechtsrheinisch gelegenen Duisburger Stadtteil Walsum übersetzen kann.
Genau das machen wir jetzt auch, um uns in der unter Naturschutz stehenden Rheinaue Walsum wieder zu finden. Um Walsum herum führt uns der Weg nach Osten zum Revierpark Mattlerbusch. Am Ostrand von Obermarxloh führt der Duisburger Rundwanderweg weiter nach Obermeiderich an den Rhein-Herne-Kanal. Mit dem Rhein-Herne-Kanal geht es bis zur Einmündung an die Ruhr, der wir dann ein Stück flussaufwärts folgen.
Das letzte Wegstück führt schließlich über den Duisburger Kaiserberg (78m) an der Sedan-Wiese und dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal vorbei zurück zum Duisburger Zoo, der 1934 am Kaiserberg angelegt wurde und heute jährlich rund 1 Mio. Besucher begrüßen kann. Bekannt ist der Duisburger Zoo insbesondere für sein Delfinarium und die in Deutschland einzigartige Zucht und Haltung der australischen Koalas.
Bildnachweis: Von Oceancetaceen Alice Chodura [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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