Sagwasser, Sagwasserklause, Tummelplatz, Großalmeyerschloss, Hohlstein und Lusen – klingt schon alles sehr stimmungsvoll, ist es auch – und zwar abwechslungsreich, aussichtsvoll und geschichtsträchtig, im Nationalpark Bayerischer Wald.
Start ist Sagwassersäge, der Parkplatz zwischen Seebach und dem 13km langen Sagwasser, das in die Kleine Ohe mündet. Wir folgen dem jungen Bach, seiner Quelle entgegen. Die ersten 5,1km geht’s überwiegend bergan, von ca. 795m bis auf 1.180m, dann verweilen wir für die nächsten rund 4km oberhalb der 1.000er Marke und wandern die verbliebenen fast 3km talwärts. Dabei erleben wir durchgehend die Waldvegetation des Nationalparks Bayerischer Wald.
Wir folgen der Markierung „Hauptwanderweg Baumgruppe“ in Richtung Nationalparkzentrum Lusen. Das Sagwasser wird über eine Holzbrücke gequert und wir wandern durch den herrlichen Bergmischwald. Das Sagwasser fließt rechts von uns. Der Markierung „Rippenfarn“ folgen wir weiter in nördlicher Richtung und kommen zur Sagwasserklause nebst Schutzhütte und Luftrettungsplatz.
Die Sagwasserklause ist ein kleiner Stausee. Als Klause oder Schwelle werden künstliche Stauseen bezeichnet, die besonders im 19. Jahrhundert für die Holztrift erbaut wurden. Mit ihnen regelte man den Transport von Baumstämmen, die durch die seinerzeit begradigten Bergbäche geschwemmt wurden. Da die Sagwasserklause nicht mehr dazu benötigt wird, darf die Natur wieder ihres Amtes walten.
Nach einer kleinen Frühstückspause queren wir noch zwei Mal das Sagwasser, zuletzt nahe seines Ursprungs und unsere Wanderrunde macht eine Wende am höchsten Punkt der Runde, nach etwas über 5,1km Strecke. Der 1.373m hohe Lusen ist nordwestlich von uns und die 1.225m hohe Felsengruppe Drei Zwerge nordöstlich. Wir kommen an der Nigelhütte vorüber, durch abwechslungsreiche Vegetation mit unterschiedlichen Hölzern, am Brunnen Steintränke und an einer Zisterne vorbei.
Nächstes Ziel ist der Tummelplatz, an der Markierung „Grünes Dreieck“. Der Tummelplatz ist eine einstige Hochweide, wo sich seit Beginn des 19. Jahrhunderts Hirten und ihr Vieh im Sommer tummelten. Die Waldweide wurde in den 1950ern aufgegeben. Derartige Nutzwiesen werden im Bayerischen Wald als Schachten bezeichnet. Bei der denkmalgeschützten Forstdiensthütte von 1860 am Tummelplatz kann man eine Rast einlegen.
Wir wollen jetzt zum 1.196m hohen Hohlstein gehen, der mit einem Gipfelkreuz geziert ist und schöne Aussichten bietet. Am höchsten Punkt des Hohlsteins ist die Felsformation Großalmeyerschloss über dem Reschbachtal. Man schaut nach Finsterau und Freyung, sieht den Lusen und den Rachel. Über den Tummelplatz kommen wir zurück und folgen der Markierung „Arnika“ auf dem Weg Alte Tummelplatzstraße. Mit abwechslungsreichem Bewuchs und an einer Zisterne vorbei gelangen wir nach Sagwassersäge zurück.
Bildnachweis: Von Rosa-Maria Rinkl [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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