Durchs Tal der Kleinen Kahl

Der 1960 gegründete Naturpark Spessart (Nordwest-Bayern) besitzt eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands, misst 1.710km² und ist in den Gebieten von Bayern und Hessen. Der Naturpark Hessischer Spessart, 1963 gegründet, legt nochmal 740km² drauf. Davon sind rund 60% bewaldet, vorwiegend mit Buchen und Eichen. Bei Kleinkahl sind wir heute in ersterem unterwegs.

Kleinkahl liegt am Bachlauf Kleine Kahl. Nördlich von Kleinkahl ist Großkahl. Die Gemeinde Kleinkahl umfasst 8 Gemeindeteile und liegt im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg. Wir starten in der Ortsmitte mit Brunnen, Rathaus und der Kirche St. Josef der Bräutigam, einem Bruchsteinbau von 1814. Die Runde folgt dem Uhrzeigersinn.

Von der Kahlstraße biegen wir nach rechts in den Eckenweg, verlassen die dörfliche Bebauung, kommen durch die Flurlandschaft und wandern mit dem Bachlauf Kleine Kahl durch Wiesen, wo wir an einen Weiher mit Rastmöglichkeit kommen. Kurz drauf streifen wir am Naturschutzgebiet Amphibienfreistätte Sommergrund entlang. Das schattige Tal mit Erlenbruchwald, Hochstaudenfluren, Binsen und Seggen, mit Sandstein und Ton, ist ein bedeutendes „Amphibientheater“ nebst zahlreichen Insektenarten.

Nach etwa 3,2km sind wir an der Kleinkahlquelle, wo das NSG endet. Ab jetzt geht’s etwas steiler durch den Wald. Nach rund 5km haben wir bei fast 500m den höchsten Punkt der Wanderung, schlagen einen Haken durch den Schöllkrippener Forst.

Wir sind auf dem Weg zum Reuschberg (415m) auf dem sich einst die Alte Burg, auch Altenburg genannt, befunden hat. Man sieht lediglich einen Burgstall. Im 10. Oder 11. Jahrhundert soll die Burg entstanden sein. Am Reuschberg sehen wir die Markierung des Degen-Wegs (52km), der durch den Kahlgrund und den Spessart führt. Wir schlängeln uns ins Tal hinunter und treffen auf den Laudenbach. Wenn wir von Feldflur umgeben sind, sind wir nur noch rund 1km vom Ausgangsort entfernt.

Bildnachweis: Von Freak-Line-Community [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons