Echzell liegt idyllisch im Horlofftal in der Wetterau. Einst war aber nicht die Idylle, das was zählte, sondern die strategische Lage. Die Römer unterhielten in Echzell eines der größten Kastelle am Limes. Von dem ist heute leider nichts mehr zu sehen, aber Grabfunde wurden geborgen und sind heute auf der Saalburg bei Bad Homburg ausgestellt.
1960 allerdings entdeckte man unter der evangelischen Kirche die Fundamente des Kastellbads, das mit einer Länge von 50m zu den größten Bädern am Limes zählt. Die Kirche selbst hat ihre Wurzeln wohl im 8. Jahrhundert. Heute nach diversen Um- und Ausbauten zeigt sich die Kirche als rechteckiger Saalbau mit einem gotischen Westturm.
Neben der Kirche sind in Echzell einige sehr hübsche Fachwerkhäuser zu bewundern, jenes der Bücherei oder das hinter dem Dorfbrunnen an der Hauptstraße oder das frühere Jagdschloss, das auf den Grundmauern einer Burg aus dem 11. Jahrhundert erbaut wurde, oder die Echzeller Lateinschule, im 15. Jahrhundert als Beinhaus entstanden, oder - ein Spaziergang durch den Ort lohnt allemal!
Und wenn der Gast dann noch Zeit hat, sollte er ins Heimatmuseum Echzell gehen, erkennbar an der davor stehenden rekonstruierten Jupitergigantensäule, die in Echzell ausgegraben wurde. Das Heimatmuseum ist in einer aus dem Barock stammenden ehemaligen Zehntscheune auf einem Edelhofgelände untergebracht und befindet sich nahe des römischen Kastellbades und der Echzeller Lateinschule.
Das Heimatmuseum Echzell ist zugleich Limes-Informationszentrum in der östlichen Wetterau. Die Präsentation zeigt Funde aus dem Kastell und dem Gelände, dem Römerbad und aus dem Gräberfeld. Waffen, Zaumzeug, Ringe, Spielsteine, Münzen, Gefäße und Geschirr. Texte und Abbildungen bringen dem Besucher das Leben eines römischen Soldaten näher. Rund 1.000 Mann stark war die Kohorte im Kastell Echzell und eines der größten Reiterbataillone im Gebiet der Wetterau.
Etwas weiter östlich stand einst das Kleinkastell Haselheck. Vom Kleinkastell ist in dem Ackergelände heute nichts mehr zu sehen. Ein Stein mit darauf angebrachter Inschriften-Plakette nördlich der Bisseser Straße weist auf die Anlage hin.
Südwestlich von Echzell liegen zwei Seen der Wetterauer Seenplatte, Teufelssee und Pfaffensee, beide jeweils 25ha groß. Die Fläche um die beiden benachbarten Seen ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Neben seltenen Libellen-, Schmetterlings- und Amphibienarten wie z.B. der Kreuzkröte oder dem Schwalbenschwanz, sind es vor allem Vögel, die das Gebiet so schützenswert machen: Etwa 200 Vogelpaare brüten jährlich an Teufelssee und am Pfaffensee bei Echzell.
Östlich von Echzell erstreckt sich beidseits der Autobahn A 45 der Echzeller Wald hin zum Wannkopf (254m) und der Gemarkung von Nidda. Im Wald liegt versteckt der kleine Georgenteich, ein idyllisches Anglerrevier, das man vor Ort auch unter dem Namen Jägerteich kennt.
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