Die Lahn wird im unteren Verlauf von zwei Ems-Bächen gespeist: Der größere entspringt am Kleinen Feldberg im Taunus und fließt nach 39km bei Dietkirchen links der Lahn zu. Der kleinere hat sein Quellgebiet zwischen Eitelborn und Arzbach südwestlich von Montabaur. Er fließt über 11km von rechts der Lahn bei Bad Ems zu.
Dieser kleinere Emsbach hat seinen Namen von der Stadt Bad Ems erhalten, die erstmals im Jahr 880 als fränkischer Fronhof Aumenzu erwähnt wird. Aus diesem Namen entwickelte sich im 11. Jahrhundert das Wort Oimze, das schließlich zu Ems wurde. Verwaltet wurde das Dorf als Vogtei von den Grafen von Nassau.
1324 erhielt Ems erstmals Stadtrechte, blieb aber ein eher unbedeutender Ort – bis zunächst 1720 eine Spielbank für den noch in den Anfängen befindlichen Bäderbetrieb gegründet wird und ab dem 18. Jahrhundert Ems zum Kurort der High Society aufsteigt. Aber erst 1913 erfolgt die offizielle Ausweisung als Mineralheilbad und Stadt Bad Ems.
Die kleine Stadt am Emsbachtal im Westerwald taucht mehrmals in der Weltgeschichte auf. Bereits im Römischen Reich wurde am Einlauf des Emsbachs ein Kastell am Limes errichtet. Man nutzte die warmen Quellen zur Einrichtung eines Balineums, einer öffentlichen Badeanstalt. Bis zum Einfall der Franken im Jahr 260 soll das Kastell mit umliegenden Vicus – einer zivielen Siedlung im direkten Einzug eines Soldatenlagers – bestanden haben. Bereits seit dem Jahr 50 nach Christus ist der Abbau von Silbererz im Emsbachtal bis ins Quellgebiet bei Arzbach belegt.
Im 18. Jahrhundert tagten in Bad Ems die Erzbischöfe von Mainz, Trier, Köln und Salzburg sowie der Bischof von Freising und verfassten die Emser Punktuation: Eine Erklärung, die die Unabhängigkeit der bischöflichen Gewalt gegenüber dem Heiligen Stuhl in Rom proklamierte. Damit sollte faktisch der deutsche Teil des Heiligen Römischen Reiches von Rom emanzipiert werden – was allerdings nicht gelang.
Und dann kommt der 3. Juli 1870: König Wilhelm I. weilt in Bad Ems, um sich vom Regierungsstress zu erholen. Es gab Streitigkeiten mit Frankreich über die Besetzung des spanischen Throns. Man disputierte mit dem französischen Botschafter Vincent Benedetti, der immer schärfere Forderungen stellt. König Wilhelm I. lehnt gesichtswahrend ab und bittet Reichskanzler Bismarck schriftlich – per Depesche, heute würde man sagen: Express-Brief – die Öffentlichkeit zu informieren. Das tut dieser, indem er die Emser Depesche des Kaiser etwas umformuliert, alle Höflichkeiten entfernt und damit der Angelegenheit eine neue Wendung gibt: Auf einmal ist der aristokratische Familienstreit in Deutschland eine Angelegenheit von nationaler Bedeutung und in Frankreich schlicht eine Provokation. Frankreich erklärt am 19. Juli Preußen den Krieg und muss nur sechs Wochen später nach der Schlacht von Sedan kapitulieren. Einige Scharmützel und Unruhen später führte die Emser Depesche letztlich zur Gründung des Deutschen Reiches mit der Krönung von Wilhelm I. zum Kaiser.
Die historischen Ereignisse beruhen letztlich auf der bevorzugten Lage von Bad Ems mit seinen heißen Quellen. Entscheidend für die Heilwirkung ist der hohe Gehalt an kohlensauren Alkalien: also in Wasser gelösten Mineralstoffen. Diese sprudeln aus 17 eingefassten Thermal-Heilquellen mit einer ganzjährig gleichbleibenden Temperatur zwischen 20 und 57 Grad Celsius und verbergen somit nicht ihren vulkanischen Ursprung. Die Emser Thermen schicken pro Minute 1.300 Liter Wasser an die Oberfläche, das schleimlösend wirkt und zur Linderung von Asthma-Erkrankungen empfohlen wird.
Besonders wirksam soll der Genuss des Heilwassers sein, wenn man sich dabei bewegt. Daher ist es gut, dass zwischen Lahn und Emsbachtal schöne Wandergebiete und viele Aussichtspunkte aufgesucht werden können. Zu den bekanntesten Zielpunkten zählt der Repselskopf mit dem Höhenhaus, von dem man einen sehr schönen Blick auf Dausenau hat. Der Concordia-Turm (265m) über der Bäderlei bietet einen beeindruckenden Panoramablick über Bad Ems. Ähnlich gut ist die Aussicht vom Bismarckturm (213m) an der Bergstation der Kurwaldbahn. Etwas weiter nördlich im Bad Emser Stadtwald lockt das Haus Buchwald mit einem Blick auf die waldreiche Landschaft der Montabaurer Höhe.
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