Viele Wege führen nicht nur nach Rom, sondern auch durch die fränkischen Haßberge, an denen es tatsächlich einiges zu mögen gibt. Das liegt einerseits an der beschaulichen Natur und überschaubaren Höhen der Region, zum anderen an den historischen Bauwerken, die sich dazwischen verstecken. Einem Teil dieses Erbes ist die folgende Rundroute von knapp elf Kilometern gewidmet.
Dafür reisen wir nach Ermershausen, wo es praktischerweise von der Bushaltestelle am Rathaus losgeht. Vor Verlassen der Gemeinde, die sich als Rebellendorf einen Namen gemacht hat, lohnt sich eine Besichtigung der Kirche aus dem 18. Jahrhundert. Dann gilt es das besiedelte Gebiet nach Osten hin zu verlassen.
Während die Anzahl an Häusern immer weiter abnimmt, gewinnen die Felder und Wiesen an Fläche. Der Weg bleibt erst zaghaft am Rand des sich ausbreitendes Laubwaldes, um sich schließlich südlich in das Dickicht hineinzuwagen. Vorher lockt eine Raststelle zum Auskosten des Ausblicks – wir genießen zudem die wohltuende Atmosphäre zwischen den Bäumen.
Die martialische Wolfsgrube verweist und erklärt eine einstige Fangmethode für die hier ehemals vielzähligen Vierbeiner. Der jüdische Friedhof ist ein weiterer düsterer, dennoch lehrreicher Zwischenstopp und eine wichtige Erinnerungsstätte. Schließlich erreicht man das Aushängeschild der Route, das Schloss Birkenfeld.
Schloss Birkenfeld geht auf die Adelsfamilie der Hutten zurück, die das heutige Erscheinungsbild aus dem 18. Jahrhundert maßgeblich gestalten ließen. Darin finden sich unter anderem Stilelemente des frühen Klassizismus und Rokokos. Wer möchte, kann in den integrierten Ferienwohnungen übernachten; in Birkenfeld lädt darüber hinaus ein italienisches Restaurant zu einer Stärkungspause.
Bei Dippach gelangen Wanderer, nach einem Aufstieg über Rasen- und Anbauflächen, zum zweiten architektonischen Höhepunkt. Die mittelalterliche Burg Dippach ist zwar nicht mehr vollständig erhalten, die übrigen Teile des Tors und Mauern sind trotzdem ansehnlich. Sie zeugt von der Lebensweise des hiesigen Adels und den Bauernkriegen, indes die Festung zerstört wurde.
Nach dieser Verweilpause klingt die Wanderung in einer großen Kurve zwischen und anschließend um das angrenzende Wäldchen aus. Bevor wir wieder am Ausgangspunkt angelangen, passieren wir einen angelegten Sinnespfad mit einer Kneippanlage.
Bildnachweis: Von Bbb [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
Wanderer begeben sich hier auf die Spuren des Lyrikers Friedrich Rückert, ein deutscher Dichter und Übersetzer. Er gilt als Gründer der deutschen...