Die Wanderung funktioniert nur, wenn die Fähren auch fahren. Die Mainfähren fahren durch das Jahr nicht regelmäßig und es ist unerlässlich, sich vorher über die Fahrzeiten der Fähren Wipfeld und Fahr zu informieren. Der Fährenwanderweg links und rechts des Mains ermöglicht einige wechselnde Perspektiven am Main, mal nah und mal fern des Wassers. Eine weitere Fähre ist die bei Obereisenheim, die zur Wanderrunde nicht benutzt werden muss.
Start ist im Norden der Runde in Wipfeld und hier geht’s gleich mit der Fähre Wipfeld über den Main und dort in die Wipfelder Mainaue bei St. Ludwig. Das Pfarrdorf Wipfeld mit der Kirche St. Johannes der Täufer (Turm von 1599) ist ein Weinort im Anbaugebiet Franken.
Auf der anderen Mainseite ist der zweite Gemeindeteil, St. Ludwig. Hier wurden fünf Schwefelheilquellen entdeckt, die Grundlage für den Kurbetrieb zwischen 1811 und 1901 waren. Nach 1901 wurde St. Ludwig zu einem Benediktinerkloster. Es entstand eine Klosterkirche im neoromanischen Stil. Die Gemeinschaft wuchs rasch und die Mönche siedelten ins Kloster Münsterschwarzach um. Seit 1965 ist in St. Ludwig eine heilpädagogische-therapeutische Jugendhilfeeinrichtung für Mädchen und junge Frauen (Antonia-Werr-Zentrum). Wir sehen es lediglich mit Abstand und wandern durch die Auenlandschaft, auf dem Weg in südliche Richtung nach Stammheim.
In Stammheim ist von uns aus gesehen hinter dem Klärwerk das Museum für Militär und Zeitgeschichte. Wir sind allerdings in Ufernähe und am Rande von Stammheim unterwegs, biegen dann in die Maingasse ein, kommen an der Grundschule vorbei und wenden uns zum Rathaus. Ziel ist der größte Bocksbeutel der Welt, oben in den Weinbergen. Da kann man sich reinsetzen und eine Pause machen.
Nach rauf kommt runter, entlang der Reben. Wir sind am Main zurück, hier geht die Fähre nach Obereisenheim, hier ist ein Sportboothafen und wir streifen einen Baggersee. Die Fähre nehmen wir nicht, sondern gehen wieder ein Stück zurück und um die Weinlage Katzenzipfel.
Durch die Landschaft mit Wein, Obst und dem Auholz, wandern wir am Hang lang, hinab nach Fahr an der Mainschleife. Am Ortsrand sehen wir die Kirche St. Johannes Baptist (1726). Jetzt brauchen wir die Fähre zum Übersetzen. Wenn wir wieder Boden unter den Füßen haben, ist es rund ein Kilometer nach Untereisenheim im Talgrund und mit historischem Ortskern, wo Reste der Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert zu sehen sind.
Nun wandern wir durch die Feld- und Wiesenflur nach Obereisenheim, wo wir schon auf der anderen Mainseite am Fähranleger gestanden haben. Der weitere Weg folgt der Mainleite, dem westlichen Hang des Maintals, bis nach Wipfeld. Wir schauen auf die Eisenheimer Seen, kommen bis auf 285m hinauf und auf den Bäckersberg, schlagen einen Haken um das versteckt liegende Schloss Klingenberg, kommen hinab an den Main und durch Wipfeld zum historischen Marktplatz, an dem gepflegte Gebäude mit Wurzeln aus dem 16. Jahrhundert zu sehen sind, wie das Amtshaus mit Staffelgiebel zum Beispiel.
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An der rechten Mainseite liegt Wipfeld. Die Gemeinde, die sich auch links des Mains erstreckt, unter anderem mit dem Naturschutzgebiet Wipfelder Mainaue...
Gegen eine Weinwanderung ist generell wenig einzuwenden, sofern trotzdem für eine sichere Abreise oder Unterkunft gesorgt ist. Ansonsten müssen...