Hier dreht sich fast alles um die Festung Rosenberg in Kronach. Kronach ist die Lucas-Cranach-Stadt, wo die Flüsse Haßlach, Kronach und Rodach zusammenfließen, am Fuße des Frankenwalds. Lucas Cranach der Ältere wurde 1472 in Kronach geboren, wurde einer der bedeutendsten Maler, Grafiker und Buchdrucker der Renaissance, war sehr fleißig und verstarb 1553 in Weimar.
Unser Start und Ziel Kronach hatte Glück im Unglück und wurde von kriegerischen Zerstörungen nicht so arg geschädigt wie andere Orte. So haben sich eine Menge historischer Bauten erhalten. Die überragende und nie bezwungene Festung Rosenberg ist nur einer. Unser Augenmerk an der Runde ist auf „Weitwinkel“ eingestellt und beginnt außerhalb der schmucken 1000jährigen Stadt Kronach, an der Straße Seelacher Berg, westlich der Haßlach, der Frankenwaldbahn und der Ludwigsstädter Straße, in etwa beim Schützenhaus.
Auf den ersten 2km werden wir an Höhe gewinnen, um die wunderbaren Festungsblicke zu genießen, können uns dabei vielleicht wie ein Landschaftsmaler fühlen, auf der Suche nach dem überraschendsten Blickwinkel. Wir wandern überwiegend befestigte Wege, durch offene Landschaft, und kommen durch die Örtchen Seelacher Berg, Seelach, an historischen Bildstöcken vorbei nach Rotschreuth, von wo aus sich einer der schönen Aussichten genießen lässt.
Wir biegen dann gen Süden ab, streifen Gießhübel, kommen ans anliegende Entmannsdorf nach Brunnschrott mit Sankt Michael. Weiterhin kommen wir durch Brand nach Zollbrunn. Dort schlagen wir einen Haken zum Aussichtspunkt: Blick auf die Festung Rosenberg und machen eine genüssliche Rast.
Im Weiler Kestel kommen wir an der Marienkapelle vorbei, sind talwärts unterwegs und freuen uns schon auf die zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten von Kronach, die sich nach dem Bahnhof auftun. In gutem Zustand sind Teile der Stadtmauer mit den Türmen. Am Marienplatz mit Marienbrunnen sehen wir beispielsweise den viergeschossigen Rosenturm. Die Stadtmauer stammt im Kern aus der Zeit um 1300 und wurde bis in 18. Jahrhundert ausgebaut. Der Rosenturm an stelle eines älteren Turms ist vermutlich 1533 vollendet worden.
Die Kirche St. Johannes der Täufer aus Sandsteinquadern, überwiegend im gotischen Stil, wurzelt im 14. Jahrhundert. Gegenüber ist die Anna-Kapelle. Das Gasthaus zum Scharfen Eck an der Lucas-Cranach-Straße wurde einst als Geburtshaus des Malers gedeutet. Das war aber nicht so, das stand dort, wo das Rathaus aus den 1970er Jahren gebaut wurde. Wir wandern zum Rathaus, davor ein Denkmal für Lucas Cranach d.Ä. Die Cranach-Werkstatt hat rund 5.000 Gemälde hinterlassen. Das Erbe ging an den Sohn, Lucas Cranach den Jüngeren.
Die Festungsstraße bringt uns am Stadtturm vorbei, das mit dem Untergeschoss aus dem 13. Jahrhundert das älteste Gebäude Kronachs ist, in Richtung Gefängnis, nicht Kerker, sondern Justizvollzugsanstalt Kronach, einem kleinen kasernenartigen „Knast“ für Untersuchungshäftlinge oder Strafen, die binnen 24 Monaten abgesessen sind. Das Baudenkmal wurde 1802 fertiggestellt und war für den Zehnten bestimmt. Hier musste Getreide für Hochstift Bamberg abgeliefert werden.
Durch die Wolfsschlucht kommen wir am Storchenturm der Stadtmauer vorbei und können zum Ausgangspunkt zurückwandern. Wer das verständlicherweise noch nicht tun will, geht am Gefängnis entlang die Festungsstraße weiter, sucht die Festung Rosenberg auf und gönnt sich eine Festungs-Führung.
Die Festung Rosenberg auf dem Bergrücken Rosenberg war der nordöstliche Pfeiler des Bistums Bamberg, zum Schutz und Trutz angelegt, nie zum Residieren. Die Höhenburg, von einer barocken Festungsanlage umgeben, entstand im 13. Jahrhundert, umfasst drei Befestigungsringe, wurde durch Zugbrücke geschützt und eine Wolfsgrube, ein ausgehobenes Hindernis mit aufragenden Pfahlspitzen. Im Kommandantenbau ist heute die Fränkische Galerie, als Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums. Auf der Bastion St. Heinrich ist eine Freilichtbühne für die Rosenberg-Festspiele. Es gibt auch ein Info- und Dokumentationszentrum zur Festung nebst Steinmetzmuseum.
Bildnachweis: Von Kronach Fotos [CC BY-SA] via Wikimedia Commons
Marter – das sind die für Franken typischen Bildstöcke, die von dem religiösen Glauben der Region zeugen. Auf diesem Rundwanderweg finden auch...
Das Mitwitzer Wasserschloss bildet das Zentrum dieser herrlichen Rundwanderung – einer Wanderung, die Ruhe und Erholung verspricht und uns gleichzeitig...
Unterwegs auf dem Stübengrabenweg: Herrliche Wälder und sprudelnde Bäche kennzeichnen dieses Frankenwaldsteigla im Norden Bayerns. Wandern auf...