Das Fockenbachtal ist eine der fünf Kernregionen des Naturparks Rhein-Westerwald und liegt im Gebiet der Verbandsgemeinde Waldbreitbach. Der Fockenbach entspringt bei Hümmerich im Rengsdorfer Land und windet sich auf 12km hinab bis nach Niederbreitbach, wo der Fockenbach der Wied zufließt.
Das Fockenbachtal wird landschaftlich durch dichte Buchenwälder dominiert. Direkt am Bett des Fockenbachs wachsen hohe Farne und Hochstauden, die im Hochsommer durch leuchtende Fingerhutpflanzen ergänzt werden. Zu den geschützten Tieren, die im Fockenbachtal vorkommen, zählen Kammmolche sowie verschiedene Froschlurche und Fledermaus-Arten.
Im Fockenbachtal sind noch einige historische Mühlen erhalten. Im oberen Fockenbachtal liegt die Hümmericher Mühle, die wahrscheinlich aus dem Jahr 1670 stammt. Bereits um 1500 errichtet wurde die Fockenbachsmühle, die heute als Tierheim dient. Am Ortsrand von Niederbreitbach liegt Krölls Mühle, die schon vor 1630 bestanden haben soll. Neben dem ursprünglichen Mühlengebäude wurde Ende der 1980er Jahre eine Mühle mit oberschlächtigem Mühlrad und vollständigem Mahlwerk errichtet, so dass heute die Krölls Mühle wieder eine „echte“ Mühle ist.
Noch weiter bachabwärts lag die Fleschmühle, von der nur noch der Mühlstein erhalten ist. Diese Mühle war das Elternhaus von Mutter Rosa, der Gründerin des Klosters St. Marienhaus in Waldbreitbach. Die Mühle wurde 1878 abgerissen. 2004, im Vorfeld des 100. Todestages von Mutter Rosa, setzten die Franziskaner ihr am Standort der Fleschmühle eine Gedenkkapelle in Fachwerk.
Das Fockenbachtal wurde aufgrund der zahlreichen Quarzitvorkommen lange Zeit für die Glasverhüttung genutzt. Im Lauf des Fockenbachs finden sich noch viele Quarzitblöcke, z.B. das Quarzitfelsenmeer „Weißer Stein“ unterhalb der Hümmericher Mühle. Auf halbem Weg zur Fockenbachsmühle liegt das Naturdenkmal Stangenstein, ebenfalls ein Quarzitblock. Im Fockenbachtal nennt man den Stangenstein „Teufelsritt“. Der Sage nach soll der Teufel hier versucht haben, einen Turm in den Himmel zu bauen, den Gott in heiligem Zorne umstieß.
Im Unterlauf des Fockenbachs liegt kurz vor Niederbreitbach und entlang des Nebenbachs Burgseifen die Ruine der Neuerburg. Ludwig II. von Thüringen – ein Schwager von Kaiser Friedrich Barbarossa – ließ die Neuerburg um das Jahr 1170 bauen. Das später daraus entstandene Amt Neuerburg war weitgehend identisch mit der heutigen Verbandsgemeinde Waldbreitbach. Seit dem 17. Jahrhundert begann der Verfall der Burg, deren Gebäude schließlich 1850 abgerissen wurden. Erhalten blieben nur der fünfeckige Bergfried mit drei Geschossen, die Ringmauer aus dem späten 12. Jahrhundert und die Vorburg (um 1300). Die Burg befindet sich in Privatbesitz und kann nur von außen besichtigt werden.
Die Neuwieder Dichterkönigin Carmen Sylva verewigte die Neuerburg in dem gleichnamigen Gedicht, das sie zu Ehren des sagenumwobenen Minnesängers Heinrich von Ofterdingen schrieb. Die erste Strophe lautet wie folgt:
Es geht durch die Buchen ein Singen,
Durch den murmelnden Wiedbach ein Klingen,
Das ist der Nachklang der Lieder,
Von Heinrich von Ofterdingen.
Eine Rekonstruktion der Neuerburg ist im kleinen Dorfmuseum in Niederbreitbach aufgestellt, einem Dorf südlich von Waldbreitbach, dass von der 1966 gebauten Pfarrkirche St. Laurentius überragt wird.
Vor diesem Neubau war die Claus-Kapelle die Kirche am Ort, deren quadratischer Ostteil aus dem 14. Jahrhundert stammt. Im Jahr 1583 erhielt die Claus-Kapelle einen ersten Anbau mit einer barocken Innenausstattung. In den Jahren 1833-38 wurde die Claus-Kapelle umfassend renoviert. Die Kapelle wurde 1977 an die Zivilgemeinde zur Nutzung als Friedhofskapelle übergeben.
Den Namen hat die heutige Friedhofskapelle vom Clausberg, an dessen Hang sie steht. Hier hat die Ortsgemeinde den Waldlehrpfad Clausberg eingerichtet, der auf 2,5km über die (120-220m) von Niederbreitbach führt und mit Informationstafeln Wissenswertes zu Wäldern und Region vermittelt.
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