Im Herzen des unteren Wiedtals liegt Waldbreitbach. Entlang der Wied lädt die fast 4km lange, autofreie Wiedpromenade zum Spazierengehen ein. Verschiedene Rundwanderwege und die Anbindung an den Westerwaldsteig machen die Region um Waldbreitbach zu einem beliebten Ziel für Wanderer.
Die Geschichte Waldbreitbachs lässt sich bis ins Jahr 874 zurückverfolgen. Im 13. Jahrhundert wird der Ort erstmals als Pfarrei genannt und wenig später – um 1260 – hielten die Ritter des Deutschherren-Ordens Einzug im Dorf. Die Gebäude der Niederlassung standen unweit der hohlen Linde oberhalb der Kirche. Das übrig gebliebene Ordenshaus der Deutschherren-Ritter stammt aus dem Jahr 1703 und ist zu einem Wohn- und Geschäftshaus umgebaut.
Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, die vor dem Ordenshaus steht, geht ebenfalls auf das 13. Jahrhundert zurück. Heute ist aus dieser Zeit aber nur noch der Kirchturm erhalten. Die Kirche selbst wurde 1876-79 neu gebaut.
Am Übergang von Waldbreitbach nach Hausen steht direkt am Wiedufer die 1694 erbaute Kreuzkapelle. Die Kreuzkapelle war im 18. Jahrhundert ein beliebter Wallfahrtsort. Im 19. Jahrhundert war sie Keimzelle für die Gründung zweier Franziskaner-Ordensgemeinschaften in Waldbreitbach: Peter Wirth begründete hier 1862 die Gemeinschaft der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz, die ihr Mutterhaus und verschiedene soziale Einrichtungen in Hausen unterhält.
Zuvor lebte hier Margaretha Flesch, die 1826 in Schönstatt bei Vallendar geboren wurde. Aufgewachsen in der Keltermühle im Fockenbachtal bei Niederbreitbach bezog sie 1851 zusammen mit ihrer epilepsiekranken Schwester eine Eremitenklause an der Kreuzkapelle. Von hier aus betreute sie die Armen und Kranken der Gemeinde und ab 1856 sammelten sich andere Frauen um Margaretha Flesch und wollten es ihr gleichtun. Es kam zur Gründung der Waldbreitbacher Franziskanerinnen und Margaretha Flesch nahm den Namen Mutter Maria Rosa an. Mutter Rosa Flesch wurde 2008 im Trierer Dom selig gesprochen.
Bereits 1861 errichteten die Schwestern um Mutter Rosa ihr Mutterhaus auf dem Kapellenberg direkt an der Wied, das Kloster St. Marienhaus. Heute zählen mehr als fünfzig soziale Einrichtungen (Krankenhäuser, Altenheime, Kinderheime, Hospize, Bildungsstätten) mit über 11.000 Beschäftigten zu der Marienhaus GmbH. Zu den Einrichtungen gehört auch das in der Nachbarschaft des St. Marienhauses liegende Klinikum St. Antonius.
Direkt am Marienhaus unterhalten die Waldbreitbacher Franziskanerinnen den Schöpfungspfad. Er verbindet die verschiedenen Gartenanlagen des Mutterhauses. Im Bibelgarten wachsen viele der über hundert Pflanzen, die schon in der Bibel genannt werden. Mit dem Kräutergarten greifen die Schwestern eine alte klösterliche Tradition auf. Schon Mutter Rosa sammelte als junge Frau Heilpflanzen. 2002 haben die Schwestern den Themen- und Topfgarten angelegt, in dem sich u.a. historisches Gemüse und Kräuter finden, die schon im Capitulare de Villis Karls des Großen erwähnt wurden. Der Schöpfungspfad durch die Gärten ist so angelegt, dass er auch für Menschen mit Mehrfachbehinderung erfahrbar ist.
Nördlich vom Waldbreitbacher Ortskern in Richtung Roßbach liegt das kleine Schloss Walburg. Es wurde von dem Fabrikanten Bartholomäus Rosbach Ende des 19. Jahrhunderts errichtet und ist heute Sitz einer Firma. Der dreigeschossige Bruchsteinbau von Schloss Walburg thront hoch über der Wied am Einfluss des bei Rothekreuz entspringenden Wallbach.
Mitte August steht einmal im Jahr die Wied in Flammen. Immer am 15. August bzw. dem darauf folgenden Sonntag wird in Waldbreitbach Kirmes gefeiert. Die Feierei beginnt bereits am Donnerstag mit dem Aufstellen des Kirmesbaums und steuert am Vorabend der Kirmes mit einem Fackelzug und dem Großfeuerwerk Wied in Flammen seinem Höhepunkt zu. Kirmessamstags kommen dann rund 20.000 Besucher nach Waldbreitbach.
Auch zum Jahresausklang ist Waldbreitbach ein beliebtes Ausflugsziel. Rund 150.000 Besucher kommen in der Adventszeit ins Weihnachtsdorf Waldbreitbach und bestaunen die größte Wurzelkrippe der Welt: Auf einer Fläche von mittlerweile 120qm setzen seit 1996 mehr als achtzig Figuren das Leben rund um den Stall von Bethlehem in Szene. Die Installation wiegt 50t, ist über acht Meter hoch und seit 1998 im Guinness Buch der Rekorde verzeichnet.
Ein Jahr später gab’s einen weiteren Guiness-Rekord: Der Stern von Bethlehem mit seinen 3 500 Glühbirnen oberhalb der Wied ist der größte seiner Art in der Welt. Ein knapp 2km langer Wanderweg führt zum und teilweise auch in den Stern. Am Wegesrand sind natürlich viele kleine Krippen aufgebaut und auf der Wied schwimmt ein Adventskranz mit 10m hohen Kerzen. Der Ortsbürgermeister betätigt sich in der Adventszeit als Türöffner. Jeden Abend steigt er auf eine Leiter und öffnet ein Türchen des Waldbreitbacher Adventskalenders, der die gesamte Fassade eines 150 Jahre alten Fachwerkhauses ziert.
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