Im Nordwesten von Frankfurt am Main liegt der 1910 eingemeindete Stadtteil Praunheim – und der glänzt nicht rosa, sondern wartet mit einer Menge Grün auf. Filminteressierte kennen den Namen Praunheim womöglich durch den bekannten Filmemacher und Aktivisten Rosa von Praunheim, der sich in den 1960ern nach dem Ort seiner Jugend nannte. Durch den 1.200 Jahre alten Ort Praunheim plätschert der Steinbach, der aus Steinbach kommt und in Praunheim renaturiert in die Nidda mündet.
Zentral in Alt-Praunheim steht die evangelische Auferstehungskirche. Der barocke Saalbau aus den Jahren 1770-73 mit Haubendachreiter (erneuert nach Kriegsschäden 1949) entstand an Stelle einer Vorgängerkirche, die 1748 abbrannte. In Alt-Praunheim stehen einige wenige Fachwerkbauten unter Denkmalschutz.
Einen besonderen Treffpunkt bietet die Zehntscheune und der benachbarte ehemalige Junkerhof. Im Kern stammt die gotische Hofanlage mit Bruchsteinmauerwerk aus dem 14. Jahrhundert, wobei das Gros des Baus aber dem 18. Jahrhundert zuzurechnen ist. Die Zehntscheune wurde verschiedentlich genutzt, natürlich in ihren Anfängen als Lager der Abgabe des Zehnten, später auch als Gefängnis, Leichenhalle und Garage der Feuerwehr. Heute tagt der Ortsbeirat oder Menschen treffen sich zu Veranstaltungen, wie dem Zehntscheunenfest im August.
Obwohl es beinahe wie Stadtrand daherkommt, ist Praunheim Ausgangspunkt des Neuen Frankfurts, einem städtebaulichen Großprojekt, das nach dem Ersten Weltkrieg den gestiegenen städtischen Wohnbedarf sichern sollte. Die Siedlung Praunheim war die erste Großsiedlung des sogenannten Neuen Frankfurt. Baudezernent Ernst May stellte hier 1.500 Wohneinheiten für die Arbeiter der 1920er Jahre hin, mit Garten und Dachterrasse, was damals luxuriös war.
In der Siedlung Praunheim wurde auch erstmals die Frankfurter Küche eingebaut, der Vorläufer der modernen Einbauküche. Ernst May beauftragte eine Architektin, eine kleine und effiziente Küche zu entwickeln. Alles wurde auf kurze Wege und Rationalität getrimmt. Die Küche entwickelte sich zur Kochnische und das Wohnzimmer wurde zum eigentlichen Zentrum einer einfachen Wohnung, was heute tatsächlich Standard in deutschen Behausungen ist.
Frauen, die sich nicht in der Küche abrackern müssen, haben womöglich Zeit Fußball zu spielen. Aus der SG Praunheim ging die erfolgreiche Frauen-Fußballmannschaft, der 1. FFC Frankfurt, hervor.
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