Der Frankfurter Stadtteil Schwanheim erstreckt sich entlang des Mains und liegt gegenüber von Griesheim. Westlich im Bereich von Schwanheim ist als Seltenheit die Schwanheimer Düne, die unter Naturschutz steht und zu Highlights der Frankfurter Grüngürtel-Rundroute zählt.
Schwanheim hatte nicht immer den Schwan im Namen, sondern wurde 880 als „Sweinheim“ bekannt. Rund 21.000 Einwohner leben in dem Stadtteil, der sich auch Fachwerkidylle erhalten hat, zum Beispiel entlang der Straße Alt-Schwanheim, die vertikal durch Schwanheim verläuft und die Martinskirchstraße nördlich mit der Rheinlandstraße südlich verbindet. Das alte Rathaus mit der Hausnummer 1 stammt aus dem Jahr 1750 und hat zwei Geschosse unter einem Krüppelwalmdach. Die Hausnummer 2 ist die Alte Bürgermeisterei. Das barocke Fachwerkhaus ist aus dem Jahr 1805 und liegt gegenüber – hier sieht man das Fachwerk auch noch.
In Alt-Schwanheim 6 ist die Alte Schule, ein klassizistisches Gebäude aus dem Jahr 1832. Es füllt die Ecke Am Abtshof aus und liegt zwischen der Vierhäusergasse und der Straße Alt-Schwanheim. Ein klassizistischer Pumpenbrunnen ist im Hof. Das markante Uhrentürmchen kam 1853 aufs Dach. Das Untergeschoss zeigt sich mit Rundbogenfenstern und das obere mit eckigen Fenstern. Die Mittelrisalite an den Seiten sind mit Dreiecksgiebeln abgeschlossen.
Seit 1961 dient die Alte Schule kulturellen Zwecken, hier ist eine Stadtteilbibliothek und seit 1974 beherbergt sie das Heimatmuseum. Es zeigt ein Spektrum der Vor- und Frühgeschichte, über die Zeit als Bauerndorf zum Industriearbeiterdorf bis hin zum Stadtteil von Frankfurt. Am Abtshof 2 steht übrigens die ehemalige katholische und profanierte Kirche aus dem Jahr 1686. Und in der Vierhäusergasse finden sich auch denkmalgeschützte Wohnhäuser aus dem frühen 17. Jahrhundert.
In Alt-Schwanheim 12 und 14 sind barocke Häuser aus dem 17. Jahrhundert. Darunter ist das schmuck ausgeführte Restaurant Zum Zehnthof. Quert man nun die Rheinlandstraße am Ende von Alt-Schwanheim, erwartet einen Grün und das Stadtwerke-Verkehrsmuseum. Es ist stilecht in zwei historischen Wagenhallen der Stadtwerke untergebracht. Nostalgie pur, denn die mehr als 30 Originalexponate bündeln eine 125-jährige Geschichte des Frankfurter Nahverkehrs.
Gleich benachbart feierte der Kobelt-Zoo 2016 sein 100-jähriges Jubiläum. Der im Ehrenamt betreute kleine Tierpark gehört der Gesellschaft Prof. Dr. Wilhelm Kobelt. Namensgeber ist der Naturforscher und der erste Arzt in Schwanheim Wilhelm Kobelt (1840-1916). Fünfzig verschiedene Tierarten wie Affen, Schlangen, Papageien oder Waschbären lassen sich hier ansehen. Streicheltiere sind Hasen, Pferde oder Esel und Ziegen. Ponyreiten ist auch im Angebot, neben anderen wechselnden Veranstaltungen.
Südlich davon im Frankfurter Stadtwald erwartet den Spaziergänger oder Wanderer auf der Grüngürtel-Rundroute der Rastplatz Kobeltruhe. Dort ist neben den Bänken auch ein Gedenkstein für Kobelt und Gattin. 1908 hatte die Gemeinde Schwanheim hier sogar einen „Luftkurort“ eingerichtet.
Westlich des Verkehrsmuseums ist ein weiterer kleiner Stolz des Stadtteils mit den Schwanheimer Alteichen zu bestaunen. Hier stehen rund dreißig einige hundert Jahre alte Stieleichen. Die ältesten werden auf 500 Jahre geschätzt. Sie konnten so stattlich werden, da sie bis in das 19. Jahrhundert im Gebiet eines Hutewalds standen. Dort wurden Tiere mit Eicheln gemästet und durch das Abweiden entwickelte sich keine Konkurrenzvegetation.
Westlich vom Kobelt-Zoo und der Kobeltruhe liegt der Waldspielpark Schwanheim. Dort sind Wasserspiele und ein Sprühfeld. Aus einer Eulenspiegelfigur spritzt es heraus, es gibt Planschbecken, Dinos, Tischtennis, Beach-Volleyball und Seniorenfitness. Die Gerätschaften laden im Grunde alle Altersstufen zur Bewegung und Koordination ein.
Zwischen dem Schwanheimer Ufer und der Mauritiusstraße liegt ein weiteres Baudenkmal von Schwanheim in der Eifelstraße. Das Brückenhaus aus Sandstein mit seinen Rundungen und dem Mansarddach ist eine Landmarke der 1945 zerstörten Schwanheimer Brücke. Das Brückenhaus wurde 1905-07 gebaut.
In der Mauritiusstraße 10 steht die katholische St. Mauritiuskirche, die 1901 fertig wurde. Sie entstand im Stil der Spätgotik und ist verputzt. Die evangelisch Gläubigen gehen in der Martinuskirchstraße in die Martinuskirche. Sie ist hell verputzt und im Stil der Neoromanik mit auffälligen Werksteinen an den Kanten. Erbaut wurde sie 1911.
Am Schwanheimer Ufer flussaufwärts in Richtung Niederrad liegt die Staustufe Griesheim zwischen Griesheim und Goldstein. Die Staustufe ist ein Walzenwehr mit Schiffsschleuse und Fischtreppe.
Goldstein ist ein Stadtgebiet von Schwanheim. Rund 11.000 Menschen leben in dieser Siedlung. Goldstein war einst einmal ein Hofgut und davor eine Wasserburg. Die Siedlung war eine der letzten Stadtrandsiedlungen unter der Planung von Ernst May und mit ihrem Bau wurde 1932 begonnen. Von der einstigen Wasserburg ist kaum etwas erhalten.
Der Goldsteinpark in dem Gebiet wird eingerahmt vom Schwarzbach und dem Mühlgraben. Der Blick durch den Park beschert dem Betrachter sanft hügelige Wiesen und alte Bäume sowie einen Teich. Auf einem kleinen Hügel ist ein Kinderspielplatz. In Grundzügen geht der Park auf den Gartenarchitekten Heinrich Siesmayer (1817-1900) zurück, der von der damaligen Besitzerin des Hofguts, Gräfin Reichenbach-Lessoniz, beauftragt worden war, aus dem sumpfigen Gelände einen Landschaftspark herzuzaubern. Das war 1846 und es war sein erster. Bekannt wurde Siesmayer unter anderem als Schöpfer des Frankfurter Palmengartens, der 1871 eröffnet worden war.
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