Geologische Rundwanderung am Bastberg bei Bouxwiller

Hexen und Drachen lauern im Südwesten von Bouxwiller im Elsass. Auf dieser kurzen Route, die auf den ersten Blick nicht sonderlich viel Tiefgang verspricht (eher ein hügeliges Terrain), verstecken sich nämlich eine Reihe von spannenden Geschichten und Sagen. Damit lassen sich möglicherweise auch kleine furchtlose Prinzessinnen und Ritter zu dem Marsch überzeugen. Zweifellos bieten die ungefähr sechs Kilometer Strecke eine Menge Stoff zum Abtauchen.

Ehe das „Garn“ gesponnen werden kann, sollte jedoch der Rucksack mit Verpflegung angefüllt werden – ein gemütliches Picknick hilft dabei, die hiesigen Legenden besser zu verdauen. Dann dürfen die Schuhe geschnürt und die Fußreise angetreten werden.

Die Anfahrt ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln und natürlich dem eigenen Pkw möglich. Danach hilft das GPS bei der Wegfindung; größtenteils ist die Tour zudem mit einer Schneckenfossil-Markierung beschildert.

Vom dunklen Mächten oder furchterregenden Ungeheuern ist am Parkplatz westlich von Bouxwiller noch nichts zu spüren. Stattdessen umgibt uns eine malerische Kulisse aus Wiesen und Feldern, die den Augen eine weite Sicht erlaubt.

So wandeln wir zunächst unbeschwert in Richtung Südwesten, ohne den düsteren Hintergrund der Gegend zu erahnen. Erst als uns ein Baumgeflecht zu umschließen beginnt und das Gelände steil zum Bastberg ansteigt, deutet sich dieser an. Doch von dem kurzen Anstieg einmal abgesehen, ist selbst oben angekommen wenig von einer Bedrohung zu spüren, sofern man nicht nachts hier erscheint oder die Erzählungen kennt.

Den dort hausenden Drachen hat angeblich einst ein Priester mit göttlicher Unterstützung glücklicherweise abgewehrt. Die hakennasigen Mitglieder der nahegelegenen Hexenschule sollen allerdings zur Walpurgisnacht noch immer auf den Hügel fliegen, um gottlose Rituale abzuhalten. Es wird von einem jungen Müller erzählt, den einmal das Unglück ereilte, in diese Gesellschaft zu geraten …

Neben diesen „Ungeheuerlichkeiten“ gibt es auf dem Pfad ebenso geologische Besonderheiten zu entdecken, welche auf Informationstafeln näher erläutert werden. Schließlich führt der Kurs über den Galgenberg langsam und hoffentlich unbeschadet zurück zum Ausgangspunkt.

Bildnachweis: Von Pascal Radigue [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons