Neuweiler, würde man auf Deutsch sagen, zur französischen Gemeinde im Elsass, das seit 2016 Region Grand Est heißt. Wir sind hier rund 20km nordwestlich von Straßburg und im Gebiet des Naturparks Nordvogesen. Der wiederum bildet den französischen Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Vosges du Nord.
Wir erleben einen Abschnitt im Naturschutzgebiet mit dem klangvollen Namen: Réserve nationale de chasse et faune sauvage de la Petite Pierre. Chasse ist die Jagd, faune ist die Fauna oder das Wild, sauvage ist ein Herrenduft, ja, auch, aber übersetzt steht es für wild und ungezähmt. Wir erleben Burgen und Romantik, erfrischende Täler.
Start ist im Ortskern in der Rue de Général Koenig, nahe dem Rathaus von 1780 und zwischen zwei Kirchen. Links haben wir die recht monumentale Kirche St. Pierre et St. Paul, die um 720 als Abteikirche gegründet wurde. Sie gilt als eine der künstlerisch wertvollsten, stilistisch facettenreichsten Vertreterinnen im Elsass: karolingische Krypta, romanische Kapellen, Gotik im Übergang, Klassizismus am Portal mit Turm und drumherum die Fragmente der einstigen Klosteranlage – alles sehr bemerkenswert! Am Platz ist der achteckige Brunnen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts mit einem Schwan obendrauf.
Die Kirche St. Adelphe wurde ab dem 12. Jahrhundert im Übergangsstil von Romanik zur Gotik errichtet. Auch hier bekommt man als Architekturfreund einiges zu sehen und zu erahnen, wo zum Beispiel was nicht mehr da ist.
Wir wandern in nordwestlicher Richtung aus Neuweiler raus. Wenn sich die Runde öffnet, gehen wir links und steil aufwärts (Gauchsberg und Fundstelle Grossfelsen) zur Ruine der Burg Herrenstein, die wohl um 1200 erbaut wurde und etwa seit der Zeit um 1700 abbröckelt, von der Natur erobert. Sie ist privat, nicht gesichert und wird immer weniger.
Abwärts geht’s, an der Quelle Hoelzernerbrunnen vorbei, mit Bächlein zum Teich Maibaechel und in das Schutzgebiet mit dem ausufernden Namen. Der Mischwald steht am Kegelskopf (394m), Holderkopf (417m), wir kommen zum Château de Hunebourg. Das auch Hüneburg genannte Schloss liegt in der Gemeinde Dossenheim-sur-Zinsel auf einem 425m hohen Sandsteinfelsen und wurde teilrekonstruiert. Seine Wurzeln sind im 12. Jahrhundert, damals noch als Burg. Die Rekonstruktionen entstanden in den 1930er Jahren und wurde als Wanderherberge wiederbelebt. Bis 2018 wurde sie als Hotel genutzt, nun ist sie privat.
Wir wandern an der Grotte d’Amour vorbei und um den Gruenkopf (414m), machen einen Bogen abwärts, treffen auf den Weg Sentier du Rocher de la Guérite. Der Weg mäandert ins Tal des Maibaechels, wir kommen auf eine Straße, nahe der großen Eiche, wandern dann mit der Naturschutzgebietsgrenze, streifen kurz die D134 und umrunden den Drittelsberg, bevor wir nach Neuwiller-lès-Saverne zurückkommen.
Bildnachweis: Von Pascal Radigue [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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