Südöstlich von Hilchenbach erhebt sich auf der Kuppe des Schlossbergs (588m) die Ruine der Ginsburg. Sie ist eines der beliebtesten Ausflugsziele im Hilchenbacher Winkel, nicht zuletzt bei unseren Nachbarn aus den Niederlanden. Denn jeder Holländer verbindet mit der Ginsburg ein historisches Ereignis, das vor über 400 Jahren hier oben stattfand.
1568 führte der in Dillenburg geborene Wilhelm I. von Oranien seinen Freiheitskampf gegen die Spanier. Die letzten Vorbereitungen für die Kampfhandlungen traf er auf der Ginsburg. Er sammelte auf der nahe gelegenen Ginsberger Heide seine Truppen und planten den Feldzug, um die Niederlande von der Herrschaft der Spanier zu befreien. Der Feldzug war letztlich erfolgreich, im Mai 1568 siegte Wilhelm bei Heiligerlee in Friesland.
Die Ginsburg selbst ist natürlich schon älter. Vermutlich war der Schlossberg bereits in vorgeschichtlicher Zeit Standort für eine Wallburg zur Sicherung der in der Nähe verlaufenden Eisenstraße. Erstmals namentlich erwähnt wurde die Ginsburg im Jahr 1292, als Graf Adolf von Nassau sie dem Erzbischof Siegfried von Köln verpfändete, um sich seine Stimme zur Königswahl zu sichern. Ein bereits 1255 erwähntes nowum castrum bezeichnet vermutlich ebenfalls die Ginsburg. War sie zunächst eine sächsisch-fränkische Grenzfeste, diente sie später als Befestigung zwischen nassauischem Gebiet und dem Territorium der Kölner Erzbischöfe im nördlichen Siegerland.
Von der ursprünglichen Burganlage ist heute bis auf einige Mauern nicht mehr sehr viel zu sehen. Seit 1690 verfiel die Anlage, und in einer Beschreibung aus dem Jahr 1740 ist nur noch von einer Ruine die Rede. Der markante Bergfried war ebenfalls verfallen, wurde aber wenigstens in seinem 16m hohen Sockel 1968 als Aussichtsturm wieder aufgebaut.
Von diesem Aussichtsturm hat man einen weiten Ausblick über Hilchenbach, das Ferndorftal und das Müsener Gebirge bis hin zum Kölschen Heck beim heutigen Kreuztaler Stadtteil Littfeld. An guten Tagen und bei klarem Wetter reicht der Blick sogar bis hinüber zum rheinischen Siebengebirge. Im Turm befindet sich außerdem ein kleiner Gedenkraum, in dem Grabungsfunde vom Burggelände und historische Urkunden aus der Geschichte der Burg ausgestellt sind.
Zur heutigen Burganlage gehört auch ein sehenswertes ehemaliges Hammergewerkenhaus aus dem Jahr 1820. Es stand ursprünglich in der Hammerwerksiedlung Boschgotthardshütte in Siegen-Weidenau, die heute nicht mehr existiert. Der Fachwerkbau wurde 1973 Balken für Balken zur Ginsburg transportiert und dort mit viel Liebe zum Detail wieder aufgebaut. Darin ist eine Siegerländer Küche eingerichtet. Sie bietet dem Besucher einen Einblick in den Alltag der Siegerländer Hausfrauen um 1900.
Für die Wanderer auf dem Rothaarsteig ist die Ginsburg heute ein willkommener Rastplatz. Der Rothaarsteig kommt auf seinem Weg von Dillenburg bis nach Brilon an der Ginsburg vorbei, und viele Wanderer machen den kleinen Abstecher hinauf zur Ginsburg.
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