Görlitz ist eine architektonisch beeindruckende Stadt mit etlichen gut erhaltenen Bauwerken aus verschiedenen Epochen, die ebenfalls Filmkennern bekannt sein dürfte. Über die Lausitzer Neiße spaziert man zudem einfach so nach Polen hinüber. Gründe genug also für einen kleinen Spaziergang durch dieses „lebendige Museum“! Mit über 4000 großen Teils restaurierten Kultur- und Baudenkmalen wird Görlitz oft als das flächengrößte zusammenhängende Denkmalgebiet Deutschlands bezeichnet.
Am Stadtpark befinden sich Parkplätze, die den Zugang zum Grünstreifen eröffnen. Am Meridianstein betreten wir das Areal; er markiert den 15. dieser Längenkreise und wurde 1961 zu Ehren Juri Gagarins aufgestellt. Es wandelt sich entspannt durch an manchen Stellen verwunschen wirkende Anlage, während sich der Ausflug im Café mit einem Heißgetränk beginnen lässt.
An der Görlitzer Synagoge geht‘s ins Zentrum. Als eine der wenigen ist sie unbeschädigt durch die Nazizeit gekommen und damit eine echte Rarität. Vor allem bietet Sie Abwechslung zu den unzähligen Kirchen im Land.
In der Altstadt startet die Reise in andere Zeiten dann richtig: Die Sehenswürdigkeiten scheinen endlos, Gotik, Renaissance und Barock treffen aufeinander. Wir schlendern zwischen Görlitzer Warenhaus und gotischer Frauenkirche hindurch. Das Görlitzer Warenhaus ist mit seinen opulenten Kronleuchtern und Treppenkonstruktionen auf jeden Fall auch innen einen Blick wert.
Am Demiani- und Marienplatz können Besucher erstmal innehalten, einen Kaffee schlürfen und die Pracht rundherum bewundern. Das Kulturhistorische Museum schafft die Möglichkeit, tiefer in die Stadtgeschichte einzutauchen und die Hintergründe ihrer heutigen Gestalt zu erfahren.
Anschließend erreichen wir westlich den Neptunbrunnen am Untermarkt. Stilvoll wacht er über den nicht weniger hübschen Platz, Titel wie Schönhof sprechen für sich. In einem weiten Bogen kommen wir an der Nikolaikirche mit Friedhof sowie St. Peter und Paul vorbei.
Die Vielzahl an prächtigen Gebäuden mag einen fast erschlagen, doch kann dem entgegengewirkt werden. Am Ende folgt nämlich ein ausgedehnter Wandel am östlichen Ufer der Lausitzer Neiße. Dafür gilt es, die Brücke nach Polen zu beschreiten, den Blick übers Wasser auf das Stadtbild zu genießen und möglicherweise in einem Lokal authentische polnische Küche zu verkosten. Bald gerät der Ausgangspunkt wieder in Sicht.
Bildnachweis: Von Goerlitzinformation [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons