Goethewanderweg Ilmenau (Thüringer Wald)


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Wegweiser
Länge: 18.69km
Gehzeit: 05:31h
Anspruch: mittel
Wegzustand: gut
Downloads: 138
Höhenprofil und Infos

Wir folgen dem locker geschwungenen G, aus der Handschrift des Dichters kopiert, und treffen auf dem etwa 18km langen Goethewanderweg zwischen Ilmenau und Stützerbach einige Spuren des bekannten Dichters und Naturforschers Johann Wolfgang von Goethe, 1749 in Frankfurt geboren und 1832 in Weimar verstorben. 17 Punkte mit Goethe-Bezug finden sich an der Strecke.

Der berühmte Dichter war auch Staatsdiener, als Minister ab 1775 in Weimar. 1777 gehörte die Erneuerung des Ilmenauer Bergbaus zu seinen Aufgaben, er bekämpfte gleichzeitig die Korruption und der Herzog machte Goethe 1782 zum Finanzminister. Die Wiederbelebung des Kupfer- und Silberbergbaus in Ilmenau war weniger erfolgreich und wurde 1812 eingestellt.

Dies und anderes kann man am Start in Ilmenau, das auch eine Technische Universität mit 6.000 Studierenden hat, erfahren, am Amtshaus beim Markt mit der Information und dem Goethestadtmuseum. Hier sitzt Gothe auf einer Bank. Wir wandern zu den Kriegerdenkmälern am Friedhof, mit der Kreuzkirche (1852), dem Goethebrunnen (1931) und dem klassizistischen Kolumbarium (1836). Auf dem Friedhof ist das Grab der Iphigenie darstellenden Schauspielerin, Corona Schröters.

Gen Süden wandern wir aus der Bebauung heraus, an der Kleigartenanlage Sonnenbad vorbei auf den Mittleren Berggrabenweg. Die Ilm fließt südlich von uns, wir gehen gen Westen, treffen den Oberen Berggrabenweg, kommen an der Berthaquelle vorbei zur nächsten Goethe-Station.

Der Schwalbenstein (Flächennaturdenkmal) auf 690m Höhe ist der Ort, an dem Goethe an einem Tag den vierten Akt des Bühnenstücks Iphigenie auf Tauris schrieb. Wir bestaunen die Landschaft aus einem Pavillon heraus. Folgerichtig folgen wir dem Iphigenienweg und kommen zum Schöffenhaus (Gastronomie) auf der Schöffenwiese.

Der Weg führt über den Heidelberg an einer Schutzhütte, der Marienwiese mit Marienquelle und dem Emmastein vorbei – wir sind auf dem Eisenweg - abwärts geht es nach Manebach an der Ilm. Im Garten des Kantorhauses fertigte Goethe naturwissenschaftliche Zeichnungen an. Wir wandern über die Ilm und steigen zur Helenenruhe auf, mit schönem Rückblick auf Manebach.

Es geht weiter bergauf über den Hermannsteiner Weg zum Hermannstein, an den Sophienquellen vorbei. Wir sollten die Höhle im Hermannstein besuchen. Eine Stiege führt zu einer herrlichen Aussicht. In einer Felsnische ist ein Bänklein.

Weiter geht es zum Kickelhahn (861m), mit Goethehäuschen, dem ältesten Aussichtsturm im Thüringer Wald und den Grundsteinen eines Pirschhauses. Im September 1780, bei schöner Abendstimmung, soll der Dichter auf die Wand der Jagdhütte das weithin bekannte „Wandrers Nachtlied“ geschrieben haben: Über allen Gipfeln ist Ruh‘ … Über die Gipfel gucken wir vom Kickelhahnturm (1855) auf Ilmenau, wenn man die 107 Stufen erklommen hat.

Der Aussicht Stichlingsplatz folgt das Jagdhaus Gabelbach, ein hölzernes Schlösschen des Spätbarock (1783), gern von Goethe und später auch von anderen Schriftstellern besucht. Es zeigt die Ausstellung: Der Kickelhahn – Goethes Wald im Wandel.

Nach rund 12,7km wandern wir auf der Hirtenwiese, treffen auf dem Weg in südlicher Richtung die Waldstraße. Wir kommen ins Tal der Schorte mit dem Knöpfelstaler Teich, der ursprünglich zum Flößen angelegt worden war.

Jetzt wird es nochmal dichterisch, am Finsteren Loch, einer dicht bewaldeten Felsenschlucht mit einem kleinen Wasserfall im oberen Teil des Schortetales. In dem Finstren Loch fand in einer Nacht im Jahr 1783 ein Jagdlager statt, dessen Eindrücke Goethe in dem Gedicht Ilmenau zusammenfasste.

Nach weiteren rund 1,3km sind wir am historischen Gasthaus Auerhahn. Über den Schloßberg erreichen wir Stützerbach und das dortige Goethemuseum im Haus des Glashüttenbesitzers Gundelach, in dem Goethe 13 Mal weilte – mit dem Wohn- und Arbeitszimmer, so, als käme er gleich zum 14. Mal.

Bildnachweis: Von DIBI2010 [GFDL] via Wikimedia Commons

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