Wenn man mal nur einen kurzen Wochenendausflug von Leipzig machen möchte (oder kann), ist Grimma ein lohnenswertes Ziel. Eine Reihe von historischen Sehenswürdigkeiten von Romanik über Gotik und Renaissance bis zum Barock zieren die westliche Seite der Mulde. Gegenüberliegend erstreckt sich hingegen gleich ein extensives Waldstück. Diese überschaubare Rundroute gibt Besuchern einen Einblick in beide Welten – Natur und Kultur.
Den Volkshausparkplatz im Norden ist als Startpunkt vorgesehen, über den Bahnhof Grimma kann die Stadt aber ebenso mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. Auf zunächst südlich verlaufenden Strecke passieren Spaziergänger ein Bauwerk nach dem anderen, den Anfang macht das einstige Schloss Grimma. Dessen Überreste sind heute in das Amtsgericht umgewandelt worden.
Den nächsten Stopp bildet der Marktplatz, auf dem sich auch erstmal gemütlich ein Kaffee einnehmen lässt. Blickfang ist hier das Renaissance-Rathaus mit seiner rötlich-weißen Fassade. Wir ziehen weiter zur Klosterkirche St. Augustin, deren gotische Fassade ein typisches Gotteshaus vermuten lässt. Tatsächlich wird der Innenraum für Veranstaltungen aller Art genutzt: Ausstellungen Markt, Konzerte u. a.
Im Kreismuseum können Interessierte in der Geschichte Grimmas stöbern, derweil folgt auf dem Weg ins Grüne noch die evangelische Frauenkirche, deren Wurzeln bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen. Über die durch ihr moderneres Design auffallende Hängebrücke Grimma (übrigens die längste Hängeseilbrücke in Sachsen) gelangen wir schließlich in den Stadtwald.
Der Aussichtspunkt Rabenstein eröffnet dessen Erkundung und ein hübsches Panorama über die gegenüberliegende Wasserseite. Anschließend führt unsere Tour nördlich, ungefähr dem Bachlauf folgend und stärker bergan.
Zu empfehlen sind außerdem ein paar freie Abstecher im Dickicht, in der überdachten Raststelle Alberthalle bietet sich eine Stärkungspause an. Kurz verlassen wir den Forst, um die urige mittelalterliche St. Georgenkapelle zu besichtigen, in der nun Ausstellungen zu sehen sind.
Im gefährlich klingenden Schlangengrund setzt sich die beruhigende Natur und frische Waldluft fort. Da der dieser Teil den Abschluss darstellt, ist Eile fehl am Platz, Abschweifen und Innehalten geboten. Die barocke Pöppelmannbrücke geleitet zurück in die Stadt und zum Startpunkt.
Bildnachweis: Von Kora27 [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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