Der Schwarzwaldverein hat diese Runde mit Gustav und der gelben Raute gesteckt. Die Tour von gut 48km verbindet Offenburgs Kern und die Kinzig mit 11 Ortschaften ringsrum. Dabei wandert es sich westlich durch die Rheinebene mit dem Gifiz-See, im Norden der Runde kommen wir durch Griesheim und Windschlag, östlich ist Anstieg in die Rehberge, mit den Wegen Wolfsbergweg und Bühlensteinstraße und Aussichten auf dem Plan und im Süden gehen wir beispielsweise den Silberköpflepfad und in die Bergbaugeschichte vom Bellenwald.
Die Macher des Weges haben ihn als Themen- und Erlebnisweg gedacht, den man in Etappen oder auch mit dem Rad erfahren kann. In den Ebenen werden wir vermehrt mit Asphalt konfrontiert, gut fürs Rad, weniger spannend fürs Wandern. Dafür werden Wandernde in den Abschnitten mit Reben mit dem Ortenauer Weinpfad entschädigt. Nur für Wandernde ist der Abschnitt im Süden mit Zunsweier und Trampelpfaden sowie der Schutzhütte „Schöne Aussicht“. In den für Radler nicht geeigneten Abschnitten werden diese mit Gustav auf dem Rad umgeleitet.
Gustav, als blauer Vogel mit gelbem Schnabel, ist das Maskottchen der hiesigen Heimattage 2022. Gustav Rée, Philosoph, Rechtswissenschaftler und Freimaurer (1810-1869) war Bürgermeister von Offenburg und nach ihm wurde auch ein Park benannt. Jetzt aber mal rein in die Rundwanderung, die am Bahnhof Offenburg beginnt. Wir entscheiden uns für den Uhrzeigersinn und wandern an die Kinzig, durch die Aue und nach Waltersweier mit seinem Heimatmuseum, Weier, über die Kinzig nach Griesheim mit St. Nikolaus, sodann nach Bühl, an Mühlbach und Kinzig, mit dem gern abgelichteten „Tratschweib-Brunnen“. Darf man das eigentlich noch sagen? Nennen wir ihn „Frauenbrunnen“. St. Peter und Paul steht dahinter. Nun wandern wir nach Bohlsbach und mit dem mäandernden Kammbach durch die Wiesen, biegen nach Windschläg ein, wo der Wandertag nach rund 16km enden kann. Windschläg liegt an der Bahnlinie nach Offenburg.
Tag Zwei des Gustav-Wegs wird uns nach Ortenberg bringen, hinauf bis auf rund 320m, durch die Reben und zum Schloss Ortenberg, einem Highlight der Wanderung. Schloss Ortenberg ist das Wahrzeichen der Ortenau und Jugendherberge. Auf dem Weg dorthin wandern wir durch vorwiegend Feldflur, kommen durch Rammersweier mit Römerbad, mit Wein und Wiesen am Hungerberg hinauf zum Schulmuseum in Zell-Weierbach, dort zur Aussicht „Am Burschel“ auf rund 230m, mit dem Esel, dem es jetzt gut geht. Einst hatte er die Lasten der Weinbauern zu tragen, weshalb ihm seiner mit Skulptur und Gedicht gedacht wird. Ein schöner Ort für eine Rast.
Mit Wein und etwas Wald kommen wir über den höchsten Punkt. Abwärts streifen wir den Rand von Fessenbach mit Friedensgedanken und Gedenken an die Familie Burda, in Form eines gotischen Turms, den SenaTorre. Kurz später sind wir im Burda Park.
Alsbald treffen wir das Weingut Schloss Ortenberg mit seiner über 600-jährigen Tradition und wir kommen zum Schloss Ortenberg. Das geht auf eine Burg der Zähringer aus dem 11./12. Jahrhundert zurück. Die Burg schützte einst das Kinzigtal. 1678 erlebte die Burg Zerstörung und im 19. Jh. ihren neugotischen Wiederaufbau. In sehenswertem Zustand zeigen sich Malerturm, Jakobsturm, Schimmelturm und Kapellenturm. Ortenberg liegt auch am Bahnhof.
Die 3. Etappe des Gustav-Wegs misst vom Schloss aus nochmal rund 16km. Hier machen wir nochmal einen Ausflug in die Höhe im Wald am Silberköpfle. Davor erleben wir den Kinzigdamm, den Schlossblicksee, den Möschlesee und dann den Bellenwald. Einmal auf, einmal ab, an einem Spielplatz vorbei nach Zunsweier. Mit dem Büchertweg geht’s durch die Feldflur nach Elgersweiher und kurz vor Schluss lädt das Erholungsgebiet Gifiz mit dem Gifiz-See zum Ausruhen ein. Ebenfalls zur Entspannung eignet sich der Bürgerpark Offenburg. Offenburg an sich lädt seinerseits zur Erkundung der barocken Altstadt ein.
Bildnachweis: Von Peter Nath [CC BY 4.0] via Wikimedia Commons
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