Hachenburg


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Hachenburg, die Perle des Westerwalds, ist ein mittelalterliches Handelsstädtchen, das sich um den schönsten Marktplatz weit und breit gruppiert. Über dem Marktplatz von Hachenburg thront das Schloss, bis 1799 Stadtresidenz der Grafen von Sayn. Hachenburg bietet selbst genug Sehenswertes für einen Tagesausflug, ist darüber hinaus aber auch ein guter Startpunkt für Wandertouren in den Westerwald, da es im Zentrum der Mittelgebirgsregion liegt. Hachenburg ist zugleich Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde mit 33 Ortsgemeinden und damit auch Oberzentrum für die Tourismus-Regionen Kroppacher Schweiz und Westerwälder Seenplatte.

Das Zentrum von Hachenburg bildet der Alte Markt, der von liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern eingerahmt wird. Auch das älteste aus Stein gebaute Gasthaus Deutschlands, die Krone, befindet sich hier und wird nach wie vor bewirtschaftet. Ein Bummel durch die von alten Patrizierhäusern flankierten Gässchen von Hachenburg führt zum Beust’schen Haus aus dem Jahr 1766. Hier wohnte einige Jahre die Dichterin Albertine von Grün, die zum Umfeld des jungen Goethe zählte.

Einen knappen Kilometer vom Alten Markt entfernt liegt der Hachenburger Stadtteil Altstadt, der 1969 eingemeindet worden ist. Hier findet sich das älteste Gebäude Hachenburgs, die bereits 1131 erwähnte dreischiffige Pfeilerbasilika St. Bartholomäus. Sie diente über Jahrhunderte als Pfarrkirche für Hachenburg. Durch spätere Anbauten hat die spätromanische Kirche ihre heutige Kreuzform erhalten.

Zurück auf dem Alten Markt von Hachenburg genießt man die imposante Kulisse von Schloss und Schlosskirche. Das Schloss selbst ist heute Sitz der Fachhochschule der Deutschen Bundesbank. Die Schlosskirche liegt rechter Hand. Chor und Turm stammen aus dem 15. Jahrhundert, das Schiff aus 1775. Im Chor ist die gräfliche Familiengruft derer von Sayn untergebracht.

Von den Stufen des Kirchenportals eröffnet sich im Schutz der alten Linde ein besonders schönes Panorama des geschlossenen historischen Stadtkerns. Am unteren Ende des Marktplatzes wacht derweil der Saynsche Löwe auf dem Marktbrunnen. Seine zwei Schweife symbolisiert die Verbundenheit der Adelshäuser Sayn und Wittgenstein.

Vis-a-vis zum Brunnen mit dem goldenen Löwen liegt die katholische Kirche Maria Himmelfahrt, die von 1734-38 auf den Mauern einer Franziskaner-Ordenskirche erbaut worden ist. Erst 1909 wurde der Turm nachträglich bei einer Erweiterung der Kirche hinzugefügt. Der hölzerne Aufbau des Hochaltars ist eine Stiftung des Erzbischofs von Prag aus 1738, dessen Vater für 50 Jahre in Hachenburg residierte.

Hinter dem Schloss Hachenburg liegt der Burggarten. Als 1654 bei einem Stadtbrand auch große Teile der um 1180 entstandenen Burg den Flammen zum Opfer fielen, beauftragte der Graf von Sayn Anfang des 18. Jahrhunderts Baudirektor Julius Ludwig Rothweil mit dem Neubau eines Schlosses, das die Burg ersetzen sollte. Dieser startete mit dem Ausbau des Burggartens und der Errichtung des Jagdzeughauses (heute Burggartenhaus genannt). Über einem Gewölbekeller mit Kreuzgratgewölbe entstand ein Schieferbruchsteinhaus mit Fachwerkinnenwänden. Eine doppelläufige Treppe führt von außen ins Obergeschoss. Bedeckt wird das Haus von einem mächtigen Walmdach. Sehenswert im Burggarten ist außerdem das 1730-31 von Schlossermeister Friedrich geschmiedete prächtige zweiflügelige Parktor.


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